Lätare-Kirche in Neuperlach wird ein Ort für Soziales und Bildung

Immer mehr Kirchen in Deutschland verlieren ihre ursprüngliche Funktion. Der Rückgang der Kirchenbesucher und die sinkende Zahl an Gottesdiensten führen dazu, dass zahlreiche Kirchengebäude nicht mehr regelmäßig genutzt werden. Doch anstatt sie abzureißen, entstehen zunehmend kreative und soziale Nutzungskonzepte, wie aktuell in München-Neuperlach.

Die Lätare-Kirche an der Quiddestraße steht exemplarisch für diesen Wandel. Das moderne Kirchengebäude aus den 1970er Jahren wird künftig nicht mehr ausschließlich für Gottesdienste genutzt. Sie soll zukünftig verstärkt als Kultur- und Veranstaltungsraum genutzt werden. Nicht nur dem Kirchengebäude, auch dem umliegenden Gelände wird neues Leben eingehaucht. So sind auf den Gelände bald die Münchner Tafel, ein Gesundheitsladen und eine Kindertagesstätte (Kita) ansässig.

Rückgang von Kirchenmitgliedern als Chance für neue Nutzungen

Die Entscheidung, die Kirche für nicht-kirchliche Veranstaltungen zu öffnen, wurde in enger Abstimmung mit der Gemeinde und sozialen Trägern getroffen. In Zeiten von Wohnraummangel, wachsendem Bedarf an sozialen Einrichtungen und steigender Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder gewinnt eine solche Mehrfachnutzung an Bedeutung.

Die neue Nutzung im Detail

• Münchner Tafel: Die traditionsreiche Hilfsorganisation wird künftig an diesem Standort Lebensmittel an Bedürftige verteilen und ihre Logistik ausbauen.

• Gesundheitsladen: Geplant ist ein Ort für Beratung, Prävention und Gesundheitsförderung eines Hospizes.

• Kita: Die neue Kindertagesstätte soll Familien im Stadtteil entlasten und dringend benötigte Betreuungsplätze schaffen.

Ein Modell für ganz Deutschland?

Der Fall der Lätare-Kirche ist kein Einzelfall. Bundesweit stehen Kirchen vor ähnlichen Herausforderungen. Der Trend zur Umnutzung von Kirchengebäuden nimmt zu, mit ganz unterschiedlichen Konzepten. Von Kulturzentren über Wohnräume bis hin zu sozialen Einrichtungen.