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Veränderung am Heimeranplatz: Vom Hotel zum ANKER-Zentrum

17.09.2025, 09:09

Von außen wirkt das Gebäude immer noch wie ein typisches Stadthotel: große Glasfassaden, Empfangsbereich, die typischen Zimmerreihen. Doch hinter der vertrauten Fassade hat sich etwas Grundlegendes verändert. Das ehemals als Hotel genutzte Gebäude am Heimeranplatz wird nun als ANKER-Zentrum genutzt, eine zentrale Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Asylbewerber in München.

Was ist ein ANKER-Zentrum?

Das Wort „ANKER“ steht für Ankunft, Entscheidung, Rückführung. In diesen Einrichtungen werden neu ankommende Geflüchtete zunächst registriert, medizinisch untersucht und durchlaufen das Asylverfahren zentralisiert, mit dem Ziel, Verfahren zu beschleunigen und Zuständigkeiten zu bündeln.

Das neue ANKER-Zentrum im ehemaligen Sheraton Hotel am Heimeranplatz soll Platz für bis zu 900 Menschen bieten. Es ersetzt damit teilweise kleinere Unterkünfte in der Umgebung und ist Teil der bayerischen Flüchtlingspolitik, zentrale Standorte zu schaffen.

Der Standort ist verkehrstechnisch gut angebunden, mit U-Bahn, S-Bahn und mehreren Buslinien. Diese Infrastruktur macht es einfacher, die notwendigen Behördenbesuche, Arzttermine oder Integrationsangebote zu erreichen. Außerdem stand das Hotel seit Längerem leer. Eine Nutzung als Flüchtlingsunterkunft war daher naheliegend.

Kritik und Diskussion

Wie so häufig sind nicht alle zufrieden mit der Entscheidung. Kritiker bemängeln, dass große Einrichtungen wie ANKER-Zentren zur Abschottung statt Integration führen. Auch wird befürchtet, dass eine zu hohe Zahl an untergebrachten Menschen auf engem Raum zu Spannungen führen könnte, sowohl innerhalb der Unterkunft als auch im Umfeld.

Die Bayerische Staatsregierung betont hingegen, dass gerade die gebündelte Struktur mehr Übersichtlichkeit, kürzere Wege für Asylverfahren und eine gezieltere Betreuung ermögliche.

Aus einem Ort für Durchreisende wird ein temporäres Zuhause für Menschen in einer humanitären Ausnahmesituation. Wie gut die Integration gelingt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die Voraussetzungen sind zumindest infrastrukturell gegeben.

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