Sturm fegt über München: Bauarbeiter schwer verletzt

Am Donnerstagmorgen gab es eine Unwetterwarnung für München und Umgebung.

Heftiger Sturmböen sind am Donnerstagmorgen über München und Umgebung gefegt. Der Deutsche Wetterdienst gab am Donnerstagmorgen eine Unwetterwarnung für den Raum München heraus.

Wie die Münchner Polizei berichtet wurden zwischen 5 und 10.20 Uhr insgesamt 119 Einsätze gemeldet. Vor allem handelte es sich bei den Einsätzen um umgestürzte Bäume, abgerissene Äste oder umgewehte Bauzäune. Durch den Wind wurden außerdem einige Fahrzeuge in die Fahrbahn geschoben. Vereinzelt fielen Motoräder um. Von Verletzten ist bislang nichts bekannt.  

Bauarbeiter bei Gerüst-Sturz schwer verletzt

Die Münchner Feuerwehr meldete zwischen 6.30 und 12 Uhr 62 Unwettereinsätze. In einigen Fällen wurden lose Dachziegel oder ähnliches mit Drehleitern von Dächern beseitigt. Es gabe jedoch auch zwei gravierendere Einsätze:

In der Ottobrunner Straße in Ramersdorf-Perlach riss der Wind ein Baugerüst um. Zwei Bauarbeiter (beide 50) wurden unter dem Gerüst verschüttet. Einer erlitt diverse Prellungen, ein anderer wurde von einem Gegenstand am Kopf getroffen. Er erlitt schwere Kopfverletzungen. Beide wurden von ihren Kollegen aus den Gerüstteilen befreit und vor Ort erstversorgt. Feuerwehr und Rettung wurden alarmiert, der Schwerverletzte kam in eine Münchner Klinik.  

Baum stürzt auf fünf Autos

In Laim brachte der Sturm einen Baum zum Umstürzen. Der etwa 25 Meter hohe Baum fiel über eine Straße und beschädigte dabei fünf geparkte Fahrzeuge. Von diesen Fahrzeugen wurden zwei so schwer beschädigt, dass die Feuerwehr sie als Totalschaden wertet. Glücklicherweise wurde bei dem Sturz aber niemand verletzt.
Ein zweiter, etwa gleich hoher Baum, wurde ebenfalls durch den Sturm so stark in
Mitleidenschaft gezogen, dass er gefällt werden werden musste. Mit Kran 
und Drehleiter der Feuerwehr wurde der Baum Stück für Stück zerkleinert und
abgetragen. Auch die Polizei war zur Unfallaufnahme vor Ort.

Baukran stürzt auf Schulweg

In Germering (Lkr. Fürstenfeldbruck) riss der Strum einen tonnenschweren Kran um - direkt auf einen Schulweg und eine Straße. Der Kran beschädigte einen Verteilerkasten, eine Erdleitung und einen Spielplatz. Die Feuerwehr zerlegte den Kran mit schwerem Gerät. Er wird nun möglicherweise für mehrere Tage, auf dem Volksfestplatz zwischengelagert (Bilder vom Einsatz sehr ihr unten). Im Allgäu kam ein Reisebus auf der A7 ins Schleudern. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand.

Aber nicht nur die Landeshauptstadt und ihr Umland waren betroffen, auch für die Landkreise Altötting, Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, Mühldorf a. Inn, Rosenheim und Traunstein gab es eine Warnung. Außerdem waren die Kreise Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Rottal-Inn, Passau und Ostallgäu.

Probleme und Ausfälle bei der S-Bahn und Zügen 

Der Sturm, der teils auch ein winterliches Schneegestöber daherkam, brachte außerdem den morgendlichen Berufsverkehr der Münchner S-Bahn durcheinander. "Aufgrund von witterungsbedingten Störungen kommt es im S-Bahn-Gesamtnetz zu erheblichen Verzögerungen sowie Zugausfällen", teilte die Deutsche Bahn mit. Strecken der Linien S2 (Markt Schwaben - Feldkirchen), S4 (Fürstenfeldbruck - Buchenau), S7 (Höllriegelskreuth - Großhesselohe-Isartalbahnhof) und S8 (Seefeld-Hechendorf - Herrsching) waren zwischenzeitlich gesperrt. "Wir arbeiten daran, einen Schienenersatzverkehr für Sie einzurichten", hieß es bei der Bahn. Kunden sollten informiert werden, wenn die Strecken wieder frei sind.

Bahnverkehr zwischen Ulm und München unterbrochen

Auch der Bahnverkehr zwischen München und Ulm war zeitweise unterbrochen. Wegen eines Schadens an der Oberleitung bei Gessertshausen (Landkreis Augsburg)
leitete die Bahn den gesamten Fernverkehr ab 7 Uhr über Donauwörth um. "Dadurch kommt es derzeit zu Verspätungen von mindestens einer halben Stunde", sagte eine Bahn-Sprecherin am Donnerstag. Möglicherweise sei die Oberleitung durch starke Windböen beschädigt worden. Für die Reparatur stoppte die Bahn den gesamten
Verkehr auf der zweigleisigen Hauptstrecke. Wie lange die Sperrung dauern wird, war zunächst unklar.

Fotos: Feuerwehr Germering

Fotos: Feuerwehr München