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«Disneyland für Betrunkene»: So wird das Ballermann-Musical

27.11.2025, 14:11

Ballermann-Touristen kennen das Prinzip des Vorglühens: Erst anstoßen, dann feiern gehen. In Duisburg hat nun gewissermaßen die künstlerische Variante davon begonnen: Die Proben für das Ballermann-Musical «Malle Olé – Das Musical, das ballert!» sind gestartet. Erste Szenen aus der durchaus außergewöhnlichen Produktion wurden nun vorgestellt.

Teil der Show werden bekannte Ballermann-Hits wie «Mama Laudaaa» (Almklausi) sein, aber auch neu komponierte Lieder, die das Partytouristen-Universum mit der Kulturform Musical vereinen sollen. 

Die Geschichte dreht sich um den gemeinen «Protz-Millionär» Victor, der dem einfachen Party-Volk die Feierei austreiben will, um «dröge Wellness-Hotels und Luxustempel» errichten zu können. Eine seiner Ideen ist besonders sinister: Er plant, alkoholhaltiges Bier gegen eine alkoholfreie Variante auszutauschen. Ob das gelingen wird? So viel sei verraten: Im großen Finale wird schließlich mit großer Geste die Zeile «Kein Goethe, Schiller oder Shakespeare - Wir wollen alle nur noch Freibier!» intoniert.

Produzent Harald Reitinger versprach, dass es sich klar um ein «Familienmusical» handeln werde. «Wir sind nirgends unter der Gürtellinie. Wir werden niemanden beleidigen. Wir werden nicht despektierlich gegenüber irgendjemandem sein», unterstrich er im Gespräch mit der dpa. «Da kann die ganze Familie kommen. Die Oma hat auch Spaß.»

«Layla» nur von Frauen

Auffällig ist etwa, dass das Lied «Layla» (DJ Robin und Schürze) im Musical von einer reinen Frauen-Combo gesungen wird. Das Lied hatte 2022 für eine umfangreiche Sexismus-Debatte in Deutschland gesorgt, weil darin eine «Puffmama» mit Namen Layla besungen wird, die «schöner, jünger, geiler» sei. 

Produzent Reitinger sagte, es sei eine bewusste Entscheidung gewesen, ausgerechnet dieses Lied nicht von einem Mann singen zu lassen. «Vor allem die Mädels haben auch gesagt, sie würden es gerne machen», erklärte er. Der Song an sich sei allerdings auch «nichts Schlimmes». «Es ist eigentlich nur so ein augenzwinkerndes Draufgucken, was auch auf Malle und überall auf der Welt passiert», sagte er.

Zur Vorstellung der ersten Szenen kamen diverse Ballermann-Stars zu Besuch - darunter Almklausi und DJ Robin. Geplant ist, dass bekannte Partyschlager-Sänger auch immer wieder Gastauftritte in der Show bekommen sollen - aber unangekündigt für das Publikum, sozusagen als Überraschungseffekt.

Die Party soll weitergehen

Ballermann-Star und sogenannter Markenbotschafter Lorenz Büffel («Johnny Däpp») erklärte, dass man sich die Produktion als «Gesamtkonzept» vorstellen müsse. Es gehe nicht nur um die Show auf der Bühne, sondern auch um das drumherum. «Reinkommen, mit diesen geilen Leuten eine geile Party feiern, ins Foyer gehen, da weiterfeiern, da soll ein DJ sein, manchmal eine Kollegin, ein Kollege», so sehe der Plan aus. «Bisschen wie Disneyland für Betrunkene.» Und das mitten im Ruhrgebiet.

Nach Angaben der Produzenten wird noch besprochen, ob auch das Publikum im Saal Alkohol trinken darf. Das Duisburger Theater am Marientor - in dem etwa auch das Wolfgang-Petry-Musical «Wahnsinn!» erstmals gezeigt wurde - ist ein kleines Schmuckkästchen mit roten Samtstühlen. Die Premiere ist am 8. Januar geplant. Tickets sind bereits im Vorverkauf.

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