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Erde im Fernen Osten Russlands bebt immer noch

31.07.2025, 15:07

Nach dem heftigen Erdbeben kommt die Erde vor Russlands Pazifikküste nicht zur Ruhe. In der Stadt Sewero-Kurilsk im Norden der Inselgruppe Kurilen waren nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zwei stärkere Beben im Pazifik spürbar. 

Der Geophysische Dienst der Russischen Akademie der Wissenschaften von Kamtschatka veröffentlichte immer wieder Meldungen über Beben. Auch internationale Erdbebenwarten registrierten zahlreiche Nachbeben, viele mit einer Stärke von weit über 5 und in geringerer Tiefe von nur etwa zehn Kilometern. Weitere könnten in den nächsten Wochen folgen. Berichte über Auswirkungen an der Oberfläche der dünn besiedelten Region gab es zunächst nicht. 

Aufräumarbeiten an Russlands fernöstlicher Küste

Die Stadt Sewero-Kurilsk auf der Insel Paramuschir ist am Mittwoch von Tsunami-Wellen infolge des heftigen Erdbebens vor der russischen Halbinsel Kamtschatka getroffen worden. Die Beseitigung der Erdbeben- und Überschwemmungsschäden liefen bereits an, schrieb der Gouverneur des Gebiets Sachalin, Waleri Limarenko, zuvor noch bei Telegram. Die Kurilen werden von Sachalin aus verwaltet. 

Die Regionalregierung zeigte auf ihrem Telegram-Kanal ein Video von einem provisorischen medizinischen Versorgungspunkt im Kreis Sewero-Kurilsk. Es gebe sechs Betten. Unter den Aufgenommenen seien Patienten mit Prellungen und Quetschungen durch schwere herabgefallene Gegenstände, heißt es darin. 

Auf Kamtschatka wurden infolge des schweren Bebens Notunterkünfte eingerichtet. Der Gouverneur der Region, Wladimir Solodow, teilte bei Telegram mit, dass er deren Betrieb noch ein paar Tage verlängern werde. Die Nachfrage sei nicht groß, aber es sei wichtig für diejenigen, die um Hilfe gebeten hätten. 

Erdbeben hatte weltweit Auswirkungen

Nach dem schweren Beben galten für Millionen von Menschen im Pazifikraum Tsunami-Warnungen. Das Beben versetzte von Japan und den Philippinen über Hawaii bis zur US-Westküste und Lateinamerika zahlreiche Länder zeitweilig in Alarmzustand. Selbst im Tausende Kilometer entfernten Pazifikstaat Neuseeland forderten die Behörden zu Vorsicht auf.

In Chile hob der Katastrophenschutz den Tsunami-Alarm für das gesamte Küstengebiet indes auf. Lediglich in acht Regionen rieten die Behörden noch zu erhöhter Vorsicht. Zuvor hatten sich an der über 4.000 Kilometer langen Küste des südamerikanischen Landes laut einem Bericht des Radiosenders Cooperativa knapp 1,5 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht. In Boyeruca im Zentrum des Landes registrierte die Marine eine Welle von 2,5 Metern Höhe. 

Mit 8,8 war das Hauptbeben laut der US-Erdbebenwarte USGS das weltweit stärkste seit der Katastrophe von Fukushima im März 2011 - und wurde seit Beginn der Messungen überhaupt nur von fünf Beben übertroffen. Laut der Russischen Akademie der Wissenschaften war es zudem das heftigste in der Region seit mehr als 70 Jahren. Das Zentrum des Bebens lag den Angaben zufolge in der offenen See, etwa 130 Kilometer vor der nur dünn besiedelten Küste Kamtschatkas.

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