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Mindestens elf Tote nahe Kricket-Stadion in Indien
Bei einer Massenpanik außerhalb eines Kricket-Stadions in der indischen Millionenstadt Bengaluru sind nach Behördenangaben mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 33 Menschen verletzt worden, sagte der Regierungschef des südlichen Bundesstaats Karnataka, Siddaramaiah, bei einer Pressekonferenz. Der Sender NDTV sprach von fast 50 Verletzten. Zuvor war die Lage bei Jubelfeiern Tausender Fans am Stadion und an anderen Orten in der Stadt außer Kontrolle geraten. «Der Vorfall in Bengaluru ist absolut herzzerreißend», wurde Indiens Ministerpräsident Narendra Modi von seinem Büro auf X zitiert.
Die Fans hatten sich am Mittwoch unter anderem vor dem Stadion M. Chinnaswamy versammelt, um den Sieg der Heimmannschaft am Tag zuvor beim Saisonfinale des Kricket-Wettbewerbs Indian Premier League (IPL) zu feiern. Die Spieler des Teams Royal Challengers Bengaluru waren zuvor von dem Spiel in Ahmedabad im Westen Indiens zurückgekehrt. Eine geplante Siegesparade des Teams durch Bengaluru wurde angesichts der Katastrophe abgesagt.
Chaotische Szenen
Berichten indischer Medien zufolge kam es zu chaotischen Szenen vor den Toren des Stadions, in dem Meisterschaftsfeierlichkeiten stattfinden sollten. Als sich eines der Tore geöffnet habe, hätten zahlreiche Menschen, die vorher frei verteilte Eintrittskarten hatten und auch solche ohne Tickets, versucht, in das Stadion zu gelangen, berichtete die Zeitung «The Indian Express». «Jeder stürmte hinein. In dem Chaos stürzten einige, es gab niemanden, der die Menge kontrollierte», wurde ein Augenzeuge zitiert. Viele Menschen verloren den Berichten zufolge in dem dichten Gedränge das Bewusstsein.
Der Sender NDTV berichtete, der Regierung lägen erste Informationen vor, wonach eine temporäre Abdeckplatte über einem Abfluss in der Nähe des Stadions eingebrochen sei. Daraufhin seien die Menschen in der Umgebung in Panik geraten.
Unerwartet große Menschenmengen
Weder die Liga noch die Stadtverwaltung habe mit solch großen Menschenmengen gerechnet, sagte der Vizepräsident der nationalen Kricket-Kontrollbehörde, Rajiv Shukla. Es sei ein sehr tragischer Unfall gewesen. Der stellvertretende Regierungschef Karnatakas, Doddalahalli Kempegowda Shivakumar, entschuldigte sich laut dem indischen Sender NDTV dafür, dass die Menschenmengen «nicht kontrollierbar» gewesen seien.
Bei Massenveranstaltungen und ungeplanten Versammlungen kommt es in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde immer wieder zu tödlichen Unfällen. Bei einer Massenpanik während des weltweit größten Pilgerfests, Maha Kumbh Mela, waren im Januar in der nordindischen Stadt Prayagraj mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen.