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Test im Isarkanal: Münchner Forscher entwickeln neue Wasserkraftanlage
Ein Forscherteam der Hochschule und TU München hat eine neue Wasserkraftanlage für Meeresströmungen entwickelt. Getestet wird sie im Isarkanal – wegen vergleichbarer Strömungsverhältnisse.
Wasserkraft aus dem Meer
Die Zukunft der erneuerbaren Energie könnte aus dem Meer kommen: Ein gemeinsames Forschungsteam der Hochschule München, der Technischen Universität München (TUM) und einem Seilbahnbauer hat eine neuartige Wasserkraftanlage entwickelt, die speziell für den Einsatz in Meeresströmungen, durch Ebbe und Flut, konzipiert wurde. Das Ziel ist saubere Energie aus der Bewegung des Meeres zu gewinnen, ohne die Umwelt zu belasten.
Stromerzeugung durch Gezeiten – ohne Staudämme
Die Anlage funktioniert ähnlich wie herkömmliche Wasserkraftwerke, benötigt aber keine Staumauern oder große Eingriffe in die Natur. Stattdessen nutzt sie die natürlichen Strömungen von Ebbe und Flut, um über eine Art Skilift Strom zu erzeugen und das weitgehend fisch- und umweltfreundlich. Die an einem Umlaufseil befestiften "Kites" werden durch die Meeresströmung bewegt. Diese Bewegung wird in Energie umgesetzt.
Obwohl die Anlage für den Einsatz im Meer konzipiert wurde, erfolgt der erste Praxistest nicht an der Küste, sondern im Isarkanal bei München. Die Strömungsgeschwindigkeit im Kanal ähnelt der von Gezeitenströmungen – bei gleichzeitig kontrollierten Bedingungen.
Gezeitenkraft als stabile Energiequelle
Im Gegensatz zu Sonne und Wind ist die Energie der Gezeiten regelmäßig und vorhersehbar, ein entscheidender Vorteil für eine verlässliche Grundlastversorgung im Rahmen der Energiewende. Gerade Inseln oder Küstenregionen mit starker Tide könnten künftig von dieser Technologie profitieren.