Alle Aktionen. Der Verkehr und das Wetter für München und viele weitere Funktionen
Überraschung im Bayern-Tor - Eberl: «Das Spiel des Jahres»
Der Gladbacher Absturz geht auch Bayern-Sportvorstand Max Ebel vor dem Duell der Gegensätze nahe. Über zwei Jahrzehnte lang spielte und arbeitete der 52-Jährige für die Borussia, die vor dem Heimspiel gegen Seriensieger Bayern München mit Jonas Urbig im Tor Tabellenletzter ist. «Das sind die beiden Vereine, die in meinem Herzen sind», sagte Eberl über den Rekordchampion und den Altmeister. «Ich wünsche einfach, dass Sie da rauskommen.»
Spielpraxis für Urbig wegen Neuer-Sperre
Die in zwölf Spielen zwölfmal siegreichen Münchner eilen von Bestwert zu Bestwert. Dagegen gibt es für den großen Rivalen fast schon vergessener Zeiten Rückschlag um Rückschlag. Eberl betonte zwar, dass man das Spiel angehen müsse, als ob es gegen «den Tabellenzweiten» gehe. Aber ob Urbig auch in einem echten Liga-Gipfel ins Bayern-Tor gedurft hätte? Der Winter-Neuzugang ersetzt am Samstag (15.30 Uhr/Sky) Kapitän Manuel Neuer, der bei der nächsten Prüfung der rheinischen Woche am Mittwoch im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln gesperrt ist.
«Das Spiel in Köln ist so wichtig, dass wir Jonas auch eine faire Chance geben müssen», begründete Trainer Vincent Kompany die Spielpraxis für Urbig. Der 22-Jährige, der Anfang des Jahres aus Köln zum deutschen Rekordmeister und Rekordpokalsieger nach München gewechselt war, hat in dieser Saison erst ein Pflichtspiel bestritten. Beim 3:2 beim Drittligisten SV Wehen Wiesbaden ersetzte er in der ersten Runde den schon da gesperrten Neuer. Dieser wird beim Liga-Kracher gegen Bayer Leverkusen am kommenden Wochenende wieder im Bayern-Tor stehen.
«Das Duell strahlt immer noch Tradition aus»
Kompany bestätigte den Torwartwechsel ausnahmsweise schon vorzeitig. Das soll aber keine Geringschätzung der Gladbacher sein. «Das Duell strahlt immer noch Tradition aus. Und man wird nie das Gefühl haben, dass es Erster gegen Letzter ist», der Belgier. Eberl weiß aus seiner langjährigen Erfahrung in Gladbach, was die Münchner im Borussia-Park erwartet. «Ich weiß, was das für den Club bedeutet, wenn der FC Bayern kam. Das war das Spiel des Jahres», sagte Eberl. «Es wird ein sehr emotionales Spiel werden.»
Bei seiner ersten Rückkehr als Sportchef von RB Leipzig nach Mönchengladbach war Eberl im September 2023 von Fans angefeindet worden. Der Abschied unter Tränen Anfang 2022 mit Verweis auf mentale Erschöpfung war ihm von Club und Anhängerschaft übelgenommen worden. Im Januar dieses Jahres erlebte er dann als Bayern-Manager eine ruhige Rückkehr. Da war der Transfer-Sommer in München, in dem der 52-Jährige viel Kritik einstecken musste, deutlich turbulenter.
Eberl marschiert mit «Stahlhelm» durch den Sommer
«Wir wollen weitermachen. Das ist das, um was es für mich geht», sagte Eberl. «Und Genugtuung - was eingeprasselt ist im Sommer auf mich: Tatsächlich hatte ich den Stahlhelm auf, bin durchmarschiert.» Er sei «extrem glücklich und happy, dass das, von dem wir überzeugt waren im Sommer, jetzt so perfekt aufgegangen ist.» Der Vertrag mit Kompany als «wichtiger Mosaikstein» sei verlängert worden, «weitere Mosaiksteine» würden folgen.
Von einem stimmigen Bild ist der Traditionsclub vom Niederrhein dagegen weit entfernt. Drei Punkte weist der VfL nach sieben Spieltagen auf – weniger waren es in der Vereinshistorie nie zu diesem Zeitpunkt. Eugen Polanski übernahm als Trainer Mitte September, der neue Sportdirektor Rouven Schröder ist erst seit Mitte des Monats im Amt.
«Ich finde, dass sie zwei sehr, sehr gute Entscheidungen getroffen haben», sagte Eberl, der mit der Borussia schöne Champions-League-Abende erlebte. Nach dem Wochenende könne die Fohlenelf gerne mit Erfolgen beginnen.
Beschämende Gladbacher Bilanz
Das würden die Gladbacher, die seit 14 Bundesliga-Spielen sieglos sind, gerne schon vorher. Bayern habe einen «brutalen Rhythmus und extreme Qualität auf jeder Position», sagte Polanski. «Für uns geht es darum, unsere Grundtugenden auf den Platz zu bringen, entschlossen dagegenzuhalten und alles reinzuwerfen.» Schmerzlich vermisst wird der verletzte Tim Kleindienst. Ohne den Torjäger traf die gesamte Borussia-Mannschaft gerade einmal halb so oft wie Bayern-Torjäger Harry Kane, der auf zwölf Liga-Saisontore kommt.