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«Umso bitterer»: Köln verliert nach Führung gegen VfB
Mit hängenden Köpfen standen die Profis des 1. FC Köln auf dem Rasen und sahen ihren Rivalen vom VfB Stuttgart beim Jubeln zu. Mit dem 2:1 (1:1)-Sieg hat der Pokalsieger der Euphorie beim Aufsteiger einen Dämpfer versetzt und den Anschluss an die Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga geschafft.
Während sich die Schwaben in der Tabelle mit neun Punkten auf Rang fünf verbesserten, hat Köln nach der zweiten Niederlage in Serie weiter sieben Zähler auf dem Konto. «Das ist nicht befriedigend für uns - wir wollen Spiele gewinnen, das haben wir nicht geschafft, umso bitterer. Leider macht Stuttgart das zweite Tor, dann verlieren wir dieses Spiel», sagte Kölns Tom Krauß.
Kapitän Karazor: «Umso schöner»
Vor 50.000 Zuschauern brachte Jakub Kaminski die Gastgeber bereits in der 4. Minute in Führung, die Ermedin Demirovic (28.) per Foulelfmeter vor der Pause egalisierte. Nach dem Wechsel erzielte Josha Vagnoman (81.) das Siegtor für die Schwaben. «Wenn wir die Basics liefern, können wir gute Partien zeigen», sagte Stuttgarts Kapitän Atakan Karazor. «Wir waren am Anfang etwas nervös. Dass wir dann so weitergemacht haben, ist umso schöner.»
Wie schon im ersten Saison-Heimspiel hatte sich Kölns Trainer Lukas Kwasniok ein FC-Trikot übergestreift - dieses Mal ganz in Schwarz. Seinen Anspruch für den zweiten Auftritt vor heimischer Kulisse hatte er vor dem Anpfiff klar zum Ausdruck gebracht: «Die Fans können schon etwas von uns erwarten. Mit ihnen im Rücken kann es durchaus ein wildes Spiel werden, weil beide Mannschaften Tore schießen wollen.»
Kölner Blitzstart
Und seine Mannschaft hielt zunächst Wort. Der Minutenzeiger hatte noch keine vier Umdrehungen gemacht, als Kaminski zur frühen Führung traf. Der polnische Nationalspieler tauchte nach schöner Vorarbeit von Ragnar Ache frei vor dem Gäste-Tor auf und ließ VfB-Keeper Alexander Nübel keine Chance.
Nur drei Minuten später hätte Ache, der für den verletzten Marius Bülter erstmals in die Startelf rückte, erhöhen können. Der im Sommer vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gekommene Stürmer lupfte den Ball gekonnt über den herausstürzenden Nübel hinweg, doch Stuttgarts Abwehrspieler Luca Jaquez konnte kurz vor der Torlinie noch klären.
Stuttgart benötigt Anlaufzeit
Die Schwaben, die am Donnerstag mit einem 2:1 gegen Celta Vigo erfolgreich in die Europa League gestartet waren, fanden nur langsam ins Spiel. Nach gut einer Viertelstunde kamen aber auch sie zu ersten verheißungsvollen Offensivaktionen. Einen artistischen Fallrückzieher von Tiago Tomas lenkte FC-Torwart Martin Schwäbe über die Latte. Kurz darauf verfehlte Demirovic mit einem Kopfball knapp das Ziel.
Das auf sechs Positionen veränderte VfB-Team kam in der Folge besser zum Zuge und folgerichtig zum Ausgleich - allerdings auch dank Kölner Mithilfe. Schwäbe vertändelte den Ball im eigenen Strafraum gegen Demirovic und traf den Stuttgarter Angreifer beim Klärungsversuch an der Ferse.
Zwar ließ Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zunächst weiterlaufen, doch dann meldete sich der VAR. Nach Ansicht der TV-Bilder gab es Elfmeter, den Demirovic sicher verwandelte. Für Schwäbe gab es an dieser Entscheidung keinen Zweifel. «Über den Elfmeter brauchen wir nicht zu diskutieren. Wenn wir die Bilder sehen, muss er den geben», gestand der Kölner Keeper bei DAZN ein.
Stuttgart dominierte nun das Geschehen, ohne sich jedoch weitere Großchancen erarbeiten zu können. Der überwiegend in der Defensive beschäftigte Aufsteiger wurde erst in der Nachspielzeit noch einmal gefährlich. Sebastian Sebulonsen verfehlte mit einem Schuss aus rund 17 Metern knapp das Tor.
Nach dem Wechsel agierten beide Teams im Angriff lange zu umständlich. Erst in der Schlussphase nahm die Partie wieder Fahrt auf. Stuttgarts Tiago Tomas traf nur den Außenpfosten. Auf der Gegenseite parierte erst Nübel stark gegen Said El Mala, dann rettete Maximilian Mittelstädt bei einem Kaminski-Kopfball auf der Linie. So jubelten am Ende die Gäste, weil Vagnoman spät traf.