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Britische Prinzen gedenken der Queen - aber getrennt
Der dritte Todestag ihrer königlichen Großmutter brachte die zerstrittenen Prinzen Harry und William zumindest räumlich fast wieder zusammen. Harry, der offiziell wegen einer Wohltätigkeitsveranstaltung nach England gereist ist, legte in einem stillen Moment einen Blumenstrauß am Grab von Queen Elizabeth II., seiner «Granny», auf Schloss Windsor nieder. Nur wenige Kilometer entfernt gedachten William mit Ehefrau Kate der Monarchin.
«Ich kann nicht glauben, dass es schon drei Jahre sind», sagte Thronfolger William der Nachrichtenagentur PA zufolge beim Besuch einer der größten Frauenorganisationen im Vereinigten Königreich, zu der die Queen eine enge Verbindung pflegte. Elizabeth II. war am 8. September 2022 im Alter von 96 Jahren gestorben - das Zerwürfnis zwischen ihrem Enkel Harry und der Familie hatte sie noch ertragen müssen.
Ein Treffen von Harry (40) und William (43) in diesen Tagen schlossen die britischen Medien weitestgehend aus. Das Verhältnis zwischen den einst als unzertrennlich geltenden Brüdern gilt als besonders belastet.
Ob Harry seinen Vater, König Charles III. (76), sehen wird, der zurzeit mit Königin Camilla (78) in der Sommerfrische in Schottland weilt, ist ebenso unklar. Immerhin hatten britische Boulevardmedien vor einigen Wochen von einem Treffen zwischen Vertretern Harrys und des Palasts in London berichtet.
Die Trennung belastet die Königsfamilie
Die beiden haben sich Berichten zufolge seit mehr als eineinhalb Jahren nicht gesehen. Damals war Harry nach der Krebsdiagnose seines Vaters kurzfristig nach London gekommen. Die Begegnung soll aber nur etwa 30 Minuten gedauert haben.
Am Montagabend besuchte Harry, der in einer Woche (am 15. September) seinen 41. Geburtstag feiert, die Veranstaltung einer Organisation, die sich für schwer kranke Kinder einsetzt. Die WellChild-Awards sind eines der Herzensanliegen Harrys, für das er schon seit Jahren Pate steht. Der Nachrichtenagentur PA zufolge sprach Harry mit vielen der Kinder - und machte sogar einen kleinen Witz über Geschwister. Als ihm ein 17-Jähriger von dessen jüngerem Bruder erzählte, fragte Harry demnach: «Macht er dich verrückt?»
Für Dienstag ist Berichten zufolge ein Besuch in Nottingham geplant - alles ohne die nicht mitgereiste Familie. Harry und seine Frau Meghan (44) hatten sich vor gut fünf Jahren aus dem engeren Kreis der Royals verabschiedet und leben mit ihren beiden Kindern Prinz Archie (6) und Prinzessin Lilibet (4) im US-Bundesstaat Kalifornien.
Als schwer belastet gilt das Verhältnis spätestens, seit Harry und Meghan mit US-Talkshow-Legende Oprah Winfrey im Jahr 2021 vor laufenden Kameras über ihren Ausstieg sprachen und sich bitter beklagten. Es folgten eine Netflix-Dokuserie und Harrys Autobiografie «Spare» (zu Deutsch: «Reserve»), in der er vor allem gegen seinen Bruder Prinz William (43) und Königin Camilla austeilte.
Harry wünscht sich eine Aussöhnung
Prinz Harry hatte zuletzt den Wunsch nach einer Aussöhnung geäußert. In einem BBC-Interview nach einer Niederlage vor Gericht um staatlichen Personenschutz bei Besuchen in Großbritannien, der ihm inzwischen nicht mehr automatisch in vollem Umfang zusteht, sagte er: «Ich hätte sehr gerne eine Aussöhnung mit meiner Familie.»
Er fügte hinzu: «Das Leben ist kostbar. Ich weiß nicht, wie lange mein Vater noch zu leben hat.» Sein Vater spreche aber wegen des Streits um Personenschutz nicht einmal mit ihm.
Mit den wohl gut gemeinten Äußerungen trat Harry jedoch ins Fettnäpfchen. Spekulationen über den Gesundheitszustand des an Krebs erkrankten Monarchen überschlugen sich nach dem Interview.
So wie es war, wird es wohl nie mehr werden
Ohne den Personenschutz durch die britischen Sicherheitsbehörden möchte Harry seine Familie nicht in seine Heimat mitbringen. Er besuchte das Vereinigte Königreich zuletzt nur noch alleine.
Trotz der Hoffnungen auf eine Aussöhnung offenbarte Harry auch, dass es wohl nie mehr so werden dürfte, wie es einmal gewesen sei: «Natürlich werden mir einige Mitglieder meiner Familie niemals verzeihen, dass ich ein Buch geschrieben habe», sagte er. «Natürlich werden sie mir viele Dinge niemals verzeihen.»