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Drohnenschwärme über Ukraine - Dutzende Verletzte in Charkiw

03.05.2025, 12:05

Bei einem großangelegten russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Charkiw sind nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft 51 Menschen verletzt worden. Unter ihnen sei ein elfjähriges Kind, teilten der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow und Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram mit. Synjehubow zufolge setzte Russland 11 Bomben und 52 Drohnen verschiedener Typen im Gebiet Charkiw ein.

Nach ersten Erkenntnissen wurden zwölf Orte in vier Bezirken der Stadt getroffen und mehrere Brände ausgelöst, wie Terechow in den ersten Stunden nach den Einschlägen schrieb. Laut Synjehubow wurden Wohngebäude, zivile Infrastruktur und Autos beschädigt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die ukrainische Luftwaffe schrieb am Morgen bei Telegram, dass Russland mit zwei ballistischen Raketen vom Typ Iskander-M und 183 Drohnen angegriffen habe. Davon seien 77 abgeschossen worden, von 73 habe sich die Spur verloren. 

Präsident Selenskyj reagiert empört

«Es gab und gibt keine militärischen Ziele. Russland greift Wohngebiete an, wenn die Ukrainer zu Hause sind, wenn sie ihre Kinder ins Bett bringen», wetterte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in sozialen Medien. «Während die Welt mit Entscheidungen zögert, verwandelt sich fast jede Nacht in der Ukraine in einen Alptraum, der Menschenleben kostet.» Seit mehr als drei Jahren wehrt sich die Ukraine gegen die russischen Invasoren.

Auch andernorts in der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst, unter anderem in der Hauptstadt Kiew. In Kupjansk wurde ein Mensch bei russischen Luftangriffen getötet, die mehrere Wohnhäuser zerstörten. Die Leiche des Mannes wurde aus den Trümmern eines Hauses geborgen, wie die Ermittlungsbehörden mitteilten. Möglicherweise liege noch ein weiterer Toter unter den Trümmern.

Auch aus Sumy wurden russische Luftangriffe gemeldet. Beim Einschlag zweier Lenkbomben seien zwei Menschen verletzt worden, teilten die Ermittler mit.

Russischer Gouverneur: Verletzte bei Angriff auf Hafenstadt

Derweil meldete der Gouverneur des russischen Gebiets Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, ukrainische Drohnenangriffe auf die Schwarzmeerküste seines Landes. Vor allem die Hafenstadt Noworossijsk sei getroffen worden, schrieb er auf Telegram. Es habe einen Brand auf einem Getreideterminal und Schäden an drei Wohnblocks gegeben. Nach Angaben des Bürgermeisters Andrej Krawtschenko wurden fünf Menschen verletzt, darunter zwei Kinder. 

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, 170 ukrainische Drohnen seien über fünf russischen Regionen und der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim abgefangen worden. Solche Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, die Zahlen erlauben aber Rückschlüsse auf das Ausmaß der Angriffe. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als drei Jahren gegen eine russische Invasion. Als Teil ihres Abwehrkampfes greift sie auch immer wieder Ziele in Russland an. Die Schäden und Opfer stehen in keinem Verhältnis zu den verheerenden Folgen des russischen Angriffskrieges auf ukrainischer Seite.

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