Wassermangel in Italien –Muss der Gardasee abgepumpt werden?

Italien leidet derzeit unter der schlimmsten Dürre seit 70 Jahren. Das Trinkwasser wird knapp und der Wasserverbrauch musste teils schon rationiert werden. Jetzt überlegt man sogar, den Gardasee abzupumpen.

 

Auswirkungen der Trockenheit auf die Gemeinden

Der Gardasee ist mit seiner Vielfalt und dem tiefblauen Wasser eines der beliebtesten Reiseziele der Münchner. Genau während der Urlaubszeit könnte er aber abgepumpt werden. In einigen Regionen in Italien ist schon monatelang kein Tropfen Regen gefallen und Wasser musste bereits rationiert werden. Vor allem Norditalien leidet unter dem Wassermangel. 125 Gemeinden in Piemont und der Lombardei wurden zuletzt aufgefordert, nachts die Trinkwasserversorgung an die Haushalte einzustellen oder zu drosseln. Die Wasserspeicher in den Regionen sind leer, sodass Tanklaster Trinkwasser liefern müssen.

 

"Unvermeidlich, einen Krisenzustand zu verhängen"

Obwohl der Po das größte Wasserreservoir ganz Italiens darstellt, hat es dort nach Angaben eines regionalen Wetter-Observatoriums in manchen Gebieten seit mehr als 110 Tagen nicht mehr geregnet. „Ich glaube, es ist unvermeidlich, einen Krisenzustand zu verhängen wegen der Trockenheit“, sagte Landwirtschaftsminister Stefano Patuanelli am Wochenende laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa. 

 

Wie soll der See abgepumpt werden?

Über den Fluss Mincio könnte das Gardasee-Wasser in den Po geleitet werden und so die am schlimmsten betroffenen Regionen unterstützen. Der Generalsekretär der Gemeinden des Gardasees ist jedoch dagegen, weil dies verheerende Auswirkungen auf das Gewässer haben könnte.

Im Vergleich zu anderen Seen ist die Lage im Gardasee nicht so akut, aber auch hier liegt der Wasserstand bereits 46 Zentimeter tiefer als letztes Jahr. 

22.06.2022