Weiterer Streik angekündigt – diesmal in der Gesundheitsbranche

Update 14.03.2023, 12:00 Uhr

Die Gewerkschaft ver.di ruft am Donnerstag, 16.03.2023 und Freitag, 17.03.2023 die Beschäftigten der München-Klinik (MüK) zu jeweils ganztägigen Warnstreiks auf. Betroffen sind alle fünf Häuser in Schwabing, Bogenhausen, Neuperlach, Harlaching und in der Thalkirchner Straße.

Zum Streik aufgerufen sind insbesondere die Pflegekräfte, Therapeutinnen und Therapeuten, Handwerker, Verwaltungskräfte, der Patientenfahrdienst und die Beschäftigten in den Küchen.

Belastungen der Beschäftigten

Laut ver.di gibt es in der München-Klinik eine massive personelle Unterbesetzung, die inzwischen auch zu weitreichenden und dauerhaften Kapazitätseinschränkungen bei den Betten führt. 

Die Zahl der Beschäftigten, die durch Eigenkündigung die München Klinik verlassen, nimmt zu. Das verschärft wiederum die Belastung der verbleibenden Arbeitskräfte.

Auswirkungen des Streiks

Die Patientinnen und Patienten müssen sich keine Sorgen machen. Alle medizinisch notwendigen Leistungen werden sichergestellt. Dazu hat ver.di eine Notdienstregelung vorgelegt. Zudem wurde die Klinikleitung bereits frühzeitig über mögliche Einschränkungen informiert. Allerdings kann es dazu kommen, dass verschiebbare Operationen an diesen beiden Tagen abgesagt und neu terminiert werden.

Versammlung der Streikenden

Am Donnerstag, 16.03.2023 versammeln sich die Streikenden um 11:30 Uhr vor dem Schwabinger Krankenhaus, am Kölner Platz 1, zu einer Kundgebung. 

Erstmeldung 14.03.2023

In der Tarif- und Besoldungsrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ruft ver.di auch für die Woche ab dem 13. März zu Warnstreiks auf.

Patientenversorgung "nicht gefährdet"

In der nächsten Woche werden insbesondere am Dienstag und Mittwoch die Gesundheitsbereiche betroffen sein und dabei vor allem auch die Krankenhäuser. "Die Patientenversorgung wird dadurch aber selbstverständlich nicht gefährdet sein. Wo erforderlich, werden auch Notdienstvereinbarungen abgeschlossen",so der stv. Landesbezirksleiter von ver.di Bayern, Sinan Öztürk. Details zu den Warnstreiks im Gesundheitsbereich will ver.di Bayern am Montag veröffentlichen.

„Wir werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde ab dem 27. März damit auch nicht nachlassen“, kündigte Sinan Öztürk an. 

Diese Klinken in München in öffentlicher Hand und könnten betroffen sein:

  • Deutsches Herzzentrum München

  • kbo-Heckscher-Klinikum

  • Kinderzentrum München

  • Klinik Thalkirchner Straße

  • Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie am Biederstein

  • Klinikum der Ludwig-Maximilians Universität München

  • Klinikum Harlaching

  • Klinikum Neuperlach

  • Klinikum rechts der Isar

  • Klinikum Schwabing

 

Weitere Streiks möglich

Daneben werden in der kommenden Woche auch andere Bereiche wie Stadtwerke, Müllkraftwerke, Verwaltungen und Sparkassen in die Warnstreiks einbezogen. Vereinzelt werden auch Kitas betroffen sein.
"Für einen starken öffentlichen Dienst brauchen wir aber gute Arbeitsbedingungen sowie wettbewerbsfähige Einkommen", betonte Sinan Öztürk. Deshalb würden die Warnstreiks fortgesetzt.

Das sagen die Arbeitgeber

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) vertritt die kommunalen Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in den Tarifverhandlungen. Wolfgang Heyl von der VKA sagte in einer Pressemitteilung, dass die Gewerkschaften zu "realitätsfernen Forderungen" neigten. Die kommunalen Einrichtungen seien unterfinanziert und könnten sich keine großen Gehaltserhöhungen leisten. Er warnte vor Insolvenzen. "Fakt ist, wir wollen unseren Beschäftigten in den Kliniken Entgeltsteigerungen zuteilwerden lassen. Das muss aber in einem ausgewogenen Maß geschehen. Wenn die Kliniken Insolvenz anmelden, ist niemandem geholfen. Die stationäre Krankenversorgung muss gesichert sein", bilanzierte Heyl.

Hochphase in München

Zuletzt streikten am 02. und 03. März die Mitarbeitenden der MVG und zeitgleich die Mitarbeitenden der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWM). Am Mittwoch, 08.03. waren die städtischen Kitas betroffen. Auch die Deutsche Post hat unbefristete Streiks angekündigt.

 

10.03.2023