Diskussion: Kommt das Sonntagsfahrverbot für Motorräder?

Das Wetter ist traumhaft, die Corona-Beschränkungen soweit gelockert, also nichts wie ab aufs Motorrad. Gerade an Sonn- und Feiertagen sind viele gerne auf ihren Zweirädern unterwegs. Geht es nach dem Willen des Bundesrats, könnte sich das aber bald ändern.

Für viele ist es Entspannung pur und ein Gefühl von Freiheit, sich aufs Motorrad zu schwingen und eine schöne Tour zu machen. Kaum verwunderlich also, dass in Deutschland jeder Vierte den Motorradführerschein besitzt und über vier Millionen Krafträder angemeldet sind.

Doch eine Initiative des Bundesrats sieht in den Motorradfahrern vor allem eines: Lärmbelästigung für andere Ausflügler und Anwohner. Deswegen soll der Lärm mit gleich mehrern Maßnahmen reduziert werden.

Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen

Eine davon sei das Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen. Außerdem will die Länderkammer sich nach einem Beschluss vom Freitag dafür einsetzen, dass die zulässigen Geräuschemissionen aller Neufahrzeuge begrenzt wird. Künftig soll ein Maximalwert von 80 Dezibel (db/A) gelten, der in etwa der Lautstärke eines vorbeifahrenden Lkws oder eines Rasenmähers entspricht.

Die Entschließung des Bundesrats geht nun an die Bundesregierung. Diese entscheidet, ob und wann sie die Anregung umsetzen will. Feste Fristen gibt es hierfür nicht.

Verband kritisiert Diskriminierung der Motorradfahrer

Der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) sieht Verkehrslärm ebenfalls als Problem - fordert aber, dass bei der Problemlösung alle Fahrzeuge einbezogen werden.

„Was wir ablehnen und nicht nachvollziehen können, ist die einseitige Fokussierung beim Thema Lärm auf die Motorräder“, sagte der Vorsitzende Michael Lenzen. „Hier sehen wir ganz klar eine Diskriminierung der Motorradfahrer.“