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Bayern-Chef Dreesen zeigt Verständnis für Fan-Proteste
Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen hat Verständnis für die Protestaktionen der Fußball-Fans bei den Spielen der Bundesliga und der 2. Liga gezeigt. Deutschlandweit demonstrierten die Anhänger auf Bannern und mit Schweigen in den ersten zwölf Spielminuten ihren Unmut gegen die geplanten Maßnahmen der Politik für mehr Sicherheit in den Stadien.
Dreesen sprach nach dem 6:2 des FC Bayern gegen den SC Freiburg in der Münchner Allianz Arena von «einer vielschichtigen Diskussion». Das Thema sei sehr komplex. «Ich habe Verständnis dafür, wenn Fans dagegen protestieren, dass es kollektive Strafen gibt. Die Deutsche Fußball Liga und der Deutsche Fußball-Bund sind in Gesprächen mit der Politik, um personalisierte Tickets zu verhindern», sagte der 58-jährige Dreesen. «Wer die möchte, verbietet damit zwangsläufig die Stehplätze und auch die Fankurve»
Reizthema präventive Stadionverbote
Er äußerte sich auch deutlich zu präventiven Stadionverboten. «Es geht im Kern darum, dass aus dieser Kann-Vorschrift eine Muss-Vorschrift wird», erklärte Dreesen: «Das ist dann in Ordnung, wenn der Täter klar überführt ist. Aber wenn es keine klare Überführung mit transparenten Beweisen gibt, dann geht es gegen eine Gruppe. Gegen diese wird dann kollektiv ermittelt. Und wenn dann Stadionverbote präventiv ausgesprochen werden müssen, kann man damit nicht einverstanden sein.»
Die Fans blicken mit Argwohn auf die Innenministerkonferenz vom 3. bis 5. Dezember. «Soll das die Zukunft des Fußballs sein?», stand etwa in vielen Stadien auf den Protestplakaten. Die Fanszenen halten die kolportierten geplanten Maßnahmen der Innenministerien in Deutschland für überzogen und einseitig, insbesondere zentral verfügte Stadionverbote, das Personalisieren der Eintrittskarten und eine aus ihrer Sicht flächendeckende Überwachung auch mit einer Gesichtserkennung im Stadion. Am Sonntag vergangener Woche hatten sich tausende Fans zu einem Protestmarsch in Leipzig getroffen.