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Hurrikan «Melissa» wütet in der Karibik – mehr als 30 Tote

30.10.2025, 03:10

Hurrikan «Melissa», der in den Karibikstaaten Jamaika, Kuba und Haiti verheerende Schäden angerichtet hat, zieht nun im Atlantik über die Inselkette der Bahamas hinweg. In der Karibik sind infolge des Sturms nach vorläufigen Behördenangaben mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. In Jamaika begannen bereits erste Aufräumarbeiten, doch wegen der teils katastrophalen Schäden dürfte der Wiederaufbau noch lange dauern. US-Präsident Donald Trump kündigte Unterstützung für die betroffenen Länder an. 

Am Mittwoch (Ortszeit) erreichte «Melissa» die Bahamas. Der Inselgruppe im Atlantik südöstlich des US-Bundesstaates Florida drohten zerstörerische Winde, sintflutartige Regenfälle und eine gefährliche Sturmflut, wie das US-Hurrikanzentrum im Miami mitteilte. 

Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Kilometern pro Stunde ist «Melissa» inzwischen ein Hurrikan der niedrigsten Kategorie 1. Das Zentrum des Wirbelsturms bewegt sich relativ schnell weiter in Richtung Nordosten. Nach den Bahamas sollte das Sturmsystem Kurs auf Bermuda nehmen.

Rund 1.500 Menschen auf den Bahamas in Sicherheit gebracht

Auf den Bahamas ordnete die Regierung Evakuierungen für sechs der mehr als 700 Inseln an. Rund 1.500 Menschen wurden per Flugzeug aus den gefährdeten Gebieten gebracht, bevor der Flugverkehr eingestellt wurde. «Wir sind auf diesen Moment vorbereitet. Was auch immer geschieht, wir werden wiederaufbauen», sagte Ministerpräsident Philip Davis. Nur 30 der Inseln der Bahamas sind bewohnt, der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus. 

«Melissa» war zuerst am Dienstag (Ortszeit) als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 auf den Inselstaat Jamaika getroffen. Es gab Sturmfluten, zerstörerische Winde und heftige Regenfälle. Die Regierung erklärte die Insel zum Katastrophengebiet. 

Bilder und Videos aus den betroffenen Gebieten zeigen zerstörte Häuser, überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume. Der Sturm riss zudem viele Masten um und verursachte Stromausfälle. Auch Krankenhäuser, Schulen, Kirchen und Brücken sind vielerorts beschädigt. 

«Der Schaden ist groß, aber wir werden all unsere Energie in einen starken Wiederaufbau stecken», schrieb Jamaikas Ministerpräsident Andrew Holness auf der Plattform X. Er postete ein Video mit Luftaufnahmen, die schwer betroffene Gebiete im Bezirk St. Elizabeth zeigten. In Jamaika kamen mindestens neun Menschen ums Leben: sechs durch den Sturm selbst und drei bereits bei den Vorbereitungen auf den Hurrikan, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten. 

Kubas Präsident leitet Krisensitzung

Nach Jamaika zog der Hurrikan etwas abgeschwächt weiter nach Kuba. Auch dort richtete der Wirbelsturm schwere Verwüstungen an. Viele Kaffee- und Bananenplantagen wurden zerstört. «Die Nacht war hart und lang», sagte Präsident Miguel Díaz-Canel bei einer Sitzung zur Bewertung der Schäden, die im staatlichen Fernsehen live übertragen wurde. Das Schlimmste seien die Überschwemmungen gewesen. Trotz des Ausmaßes der Schäden seien bisher keine Todesopfer zu beklagen. «Wir sind am Leben», sagte Díaz-Canel. «Unser Sieg ist das Leben»

Nach Regierungsangaben waren mehr als 735.000 Menschen vor dem Sturm auf Kuba in Sicherheit gebracht worden - bei einer Bevölkerung von knapp zehn Millionen Einwohner. Besonders betroffen war der Osten des Landes.

Ein Fluss trat über die Ufer in Haiti mit verheerenden Folgen

In Haiti kamen mindestens 24 Menschen ums Leben. Allein in der haitianischen Gemeinde Petit Goâve starben rund 20 Menschen, als ein Fluss aufgrund der anhaltenden Regenfälle im Westen des Landes über die Ufer trat. Wie der Leiter des Zivilschutzes, Emmanuel Pierre, örtlichen Medien sagte, werden mindestens 18 weitere Menschen vermisst. Die Hälfte der Todesopfer seien Kinder. Häuser, Autos und Vieh seien von den Wassermassen mitgerissen und Felder zerstört worden, meldete die Zeitung «Le Nouvelliste» unter Berufung auf Augenzeugen. In der Dominikanischen Republik kam eine Person in Zusammenhang mit dem Sturm ums Leben.

USA senden Hilfe

US-Außenminister Marco Rubio entsandte ein Katastrophenhilfeteam in die Region, darunter auch Such- und Rettungsteams. Die Experten sollen den Hilfsbedarf ermitteln und erste Such- und Bergungseinsätze unterstützen, wie das Außenministerium mitteilte. Man arbeite mit den Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und den Regierungen der betroffenen Länder zusammen, um etwa Lebensmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter, Hygieneartikel und Notunterkünfte bereitzustellen, hieß es weiter.

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