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Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und Freibäder zu Monatsbeginn noch nicht alle Stellen besetzt. Das geht aus einer Befragung des Verbands kommunaler Unternehmen unter 113 Betreibern kommunaler Bäder in Deutschland hervor. In mehr als jedem vierten Bad seien sogar noch mehr als zehn Prozent der Stellen unbesetzt gewesen.
So etwas wirkt sich mitunter auf die Öffnungszeiten von Freibädern aus, die in diesen Tagen in die Saison starten oder schon offen haben. Zwölf Prozent der Betreiber gaben bei der Befragung an, dass sie in der vergangenen Saison wegen Personalmangels oder Überfüllung zumindest zeitweilig an Wochenenden hätten schließen müssen.
Was bedeutet der Personalmangel für Öffnungszeiten?
«In Deutschland trifft eine hohe Nachfrage bei den Bürgern auf ein knappes Angebot an Bädern und Schwimmmeistern», stellte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Ingbert Liebing, fest. Dieser Trend könne sich durch den demografischen Wandel verschärfen. «Ähnlich wie ein Koch in der Gastronomie die Öffnungszeiten des Restaurants, in dem er arbeitet, bestimmt, wird künftig auch das Bademeister-Team über die Öffnungszeiten des Bades entscheiden.»
Um die Schwimmmeister zu unterstützen, setzen einige Bäder dem Verband zufolge auf KI-gestützte Videoüberwachung bei der Wasseraufsicht in Hallenbädern. Im Freibad sei der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) hingegen teurer und komplizierter, weil mehr Kameras nötig seien.
Kann Künstliche Intelligenz helfen?
Laut der Umfrage beabsichtigen 34 Prozent der befragten Betreiber, KI bei der Wasseraufsicht in den nächsten drei Jahren einzusetzen. Noch kommt diese Technik selten zum Einsatz. Kamerabasierte Systeme erkennen zum Beispiel eine ertrinkende Person auf dem Beckenboden und schlagen Alarm.
Solche Systeme gibt es seit rund 20 Jahren. Neu an der KI-gestützten Technik ist laut früheren Angaben der Gesellschaft für Badewesen der präventive Ansatz - also mögliche Bewegungsabläufe vor dem eigentlichen Notfall als Gefahr zu identifizieren. Dann kann die Badeaufsicht rechtzeitig eingreifen.
Rechtliche Bedenken beim Einsatz von KI
Für viele Badbetreiber ist der Umfrage zufolge jedoch die rechtliche Situation unklar. Der Gesetzgeber sei mit Blick auf den Datenschutz gefordert. «KI kann Leben retten. Dafür ist der Einsatz wichtig und sollte rechtlich abgesichert werden», forderte Liebing. Einige Befragte verwiesen zugleich auf die teure Anschaffung der Systeme oder sahen ein Akzeptanzproblem bei Badegästen.
Der «Bäderatlas» der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen listet bundesweit mehr als 6.000 Hallen- und Freibäder auf. Der Verband kommunaler Unternehmen vertritt nach eigenen Angaben mehr als 1.500 Stadtwerke und kommunale Unternehmen in Bereichen wie Energie, Wasser und Abwasser.