Corona-Impfstoff-Chaos in Bayern: Lieferung Anfang Januar gestrichen

+++ Update: Jetzt also doch – Bayern wird nun kommende Woche eine weitere Lieferung des Corona Impfstoffes bekommen – wie das bayrische Gesundheitsministerium gegenüber Gong 96.3 bestätigt, wird die Lieferung am 8. Januar erfolgen. Und zwar wie bisher ebenfalls  in der Größenordnung von rund 100 000 Impfdosen. Am Nachmittag hatten Bayern, Berlin und Brandenburg kritisiert, dass sie in den ersten Januartagen keine Impfstoff-Lieferung bekommen sollten +++

Eine für Anfang Januar geplante Impfstoff-Lieferung fällt aus. Bayern sieht den Bund in der Pflicht, um künftig besser planen zu können.

München (dpa/lby) - Bayern fordert vom Bund mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit bei der Lieferung von Corona-Impfstoffen. Insbesondere kritisierte die Staatsregierung am Mittwoch, dass eine für die erste Januar-Woche geplante Lieferung kurzfristig ausfällt.

Bayern werde in der ersten Januar-Woche – entgegen der bisherigen Zusage - voraussichtlich keine Impfstofflieferung erhalten, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) mit. «Es ist für mich unverständlich, wie gerade bei derartig hohen Infektionszahlen eine komplette Lieferung einfach entfallen kann. Die eigentlich zugesagten Impfdosen waren in unseren Impfzentren bereits fest eingeplant.» Erst vom 11. Januar an soll Bayern laut Ministerium wieder wöchentliche Lieferungen über jeweils 107 250 Impfdosen vom Bund erhalten.

Gesundheitsstaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) betonte, wenn man in den Impfzentren Termine vergeben wolle, müsse man wissen, wann welcher Impfstoff in welcher Menge zur Verfügung stehe. Sonst sei es relativ schwierig, den Menschen, die auf den Hotlines anrufen und fragen, Auskünfte zu geben. Für die Impfzentren in Bayern gibt es nach Worten Holetscheks schon mehr als 8000 Terminvormerkungen. 

Bis Mittwochmittag wurden laut Gesundheitsministerium bereits rund 17 000 Menschen im Freistaat geimpft, insbesondere in Senioren- und Pflegeeinrichtungen. Nach einer Übersicht des Robert Koch-Instituts lag Bayern zuvor - in absoluten Zahlen - im Ländervergleich vorne.

Zudem trafen nach Angaben Humls am Mittwoch weitere 107 500 Impfdosen in Bayern ein. «Diese Lieferungen gehen an alle bayerischen zentralen Lagerstandorte. Von dort aus werden sie weiterverteilt», sagte sie.

Schon jetzt können die bayerischen Impfzentren mit ihren mobilen Impfteams nach Angaben Humls 37 000 Impfungen täglich vornehmen. «Es ist wichtig, dass auch ein ausreichendes Impfstoffkontingent vom Bund zur Verfügung gestellt wird, um die Leistungsfähigkeit der Impfzentren auch nutzen zu können», betonte die CSU-Politikerin. 

Holetschek sagte: «Der Bund muss endlich für eine angemessene Versorgung mit Impfstoff sorgen.» Es sei den Bürgern nicht vermittelbar, «dass sie trotz hoher Impfbereitschaft auf ihren Schutz gegen diese heimtückische Krankheit warten sollen», sagte er.

Wenn ausreichend Impfstoff verfügbar ist, soll das Impfangebot nach den Alten- und Pflegeheimen auch auf andere Angehörige der höchsten Priorisierungsgruppe ausgeweitet werden, insbesondere auf Bürger über 80 Jahre. Diese sollen «demnächst» ein Schreiben ihrer zuständigen Kreisverwaltungsbehörde mit Informationen zur Impfung bekommen.

Insgesamt zeigte sich Holetschek mit dem Impfstart in Bayern aber zufrieden, auch wenn es einige kleinere Probleme gegeben habe. «Wir haben eigentlich keinen schlechten Start hingelegt», sagte er.

Der CSU-Politiker warf allerdings auch die Frage auf, wie weitere Produktionssteigerungen erreicht werden könnten. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, die Produktion anzukurbeln.