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Mögliche Ursache für Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen ermittelt
Update, 01.06.2023
Als am 3. Juni vergangenen Jahres ein Regionalzug nach München entgleiste, starben fünf Menschen, 78 wurden verletzt, 16 von ihnen schwer. Jetzt liegt der Zwischenbericht zur möglichen Unfall-Ursache vor.
Ursache wohl beschädigte Betonschwellen
Beschädigte Betonschwellen waren nach derzeitigem Ermittlungsstand die Hauptursache für das tödliche Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU), der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
In dem Zwischenbericht benennen die Unfallermittler einen «Mangel am Oberbau» der Bahnstrecke als primäre Ursache für das Entgleisen des Regionalzugs. Die am Unglücksort verlegten Spannbetonschwellen hätten Schäden aufgewiesen, die dazu geführt hätten, dass die sogenannten Schienenauflager als Bindeglieder zwischen Schiene und Beton wegbrachen. «Das ist das, was derzeit gesichert ist», sagte ein BEU-Sprecher am Donnerstag. «Die Ermittlungen zur Unfall-Ursache sind aber deutlich umfangreicher und dauern an.»
Bahn will rund 480.000 Schwellen austauschen
Die Behörde betont in dem Zwischenbericht auch, ihre Untersuchungen dienten nicht dazu, ein Verschulden festzustellen, Fragen der Haftung oder sonstiger zivilrechtlicher Ansprüche zu klären. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelte zuletzt gegen vier beschuldigte Bahnmitarbeiter wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
Die Bahn hatte am Mittwoch angekündigt, nach dem Unfall rund 480.000 Betonschwellen auszutauschen. Noch sei die Unfall-Ursache nicht abschließend geklärt, hieß es. «Nach derzeitigem Kenntnisstand spricht vieles dafür, dass Betonschwellen zumindest auch unfallursächlich gewesen sein könnten.»
Das Unternehmen überprüft deshalb bereits seit Monaten Schwellen mit einem bestimmten Gesteinsgemisch und tauscht sie bei Bedarf aus. Der Konzern weist stets darauf hin, dass diese Maßnahmen vorsorglich erfolgten.
Erstmeldung, 07.06.2022
Wie berichtet, sind am vergangenen Freitag (03.06.2022) fünf Personen bei einem Zugunglück zwischen München und Garmisch-Partenkirchen ums Leben gekommen. Weitere Passagiere wurden verletzt. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen Bahnmitarbeiter aufgenommen.
Die Staatsanwaltschaft München hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen eine Ermittlung gegen drei Personen wegen des Verdachtes der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Bei dem Unglück sind 5 Menschen ums Leben gekommen. Eine weitere schwebt noch immer in Lebensgefahr.
Bei den Beschuldigten handele es sich um Mitarbeiter der Deutschen Bahn, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Bei den Ermittlungen zur Ursache des tödlichen Zugunglücks von Garmisch-Partenkirchen rücken jetzt Schienen und Fahrgestelle ins Zentrum der Ermittlungen. Diese sollen in der Vergangenheit auch teils überflutet gewesen sein.
Sanierungsarbeiten waren geplant
Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" plante die Deutsche Bahn auf der Unglücksstrecke in Kürze Sanierungsarbeiten an den Gleisen. Demnach sollten vom 25. Juni bis 9. Juli zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen eine nächtliche Gleislageberichtigung und Schienenerneuerungen stattfinden. Die Deutsche Bahn habe auf Fragen der "Welt" dazu mitgeteilt, dass sie aufgrund der laufenden Ermittlungen sich hierzu derzeit nicht äußern können.
Die Ermittlungen zur Unfall-Ursache führt eine Soko «Zug». Auch die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung ist beteiligt. Ein Fehler des Fahrpersonals ist laut Herrmann im Moment nicht ersichtlich, aber es werde immer noch in alle Richtungen ermittelt.