Radler im Test: In fast allen versteckt sich zu viel Zucker

Von 50 Radlern im Test können nur 18 mit "gut" bewertet werden, in fünf wurden Spuren von Glyphosat nachgewiesen.

Gerade jetzt im Sommer ist ein kühles Radler als Getränk sehr beliebt. Die Mischung aus Bier und Limo ist ein echter Biergartenklassiker und sorgt auch an heißen Tagen für Erfrischung, ohne zu sehr zu Kopf zu steigen.

Allerdings: So ganz unbedenklich ist der Genuss nicht! Öko-Test hat 50 Radler-Sorten untersucht. 18 Radler im Test können mit "gut" empfohlen werden, der Rest schneidet nur mittelmäßig ab.

Gewinner und Verlierer im Test

Beim Preis-Leistungs-Verhältnis sticht das als "gut" bewertete "Oettinger Radler" hervor - für 55 Cent pro halben Liter bekommt man ein qualitativ einwandfreies Biermixgetränk, das bis auf den grundsätzlich hohen Zuckergehalt keine Mängel im Test vorzuweisen hat. Ebenfalls "gut" haben das beliebte "Gösser NaturRadler" aus Österreich, das "Allgäuer Büble Radler naturtrüb" oder bekannte Marken wie die Radler von Bitburger und Krombacher abgeschnitten.

Foto: ÖKO-TEST

Bei den Tests im Labor wurden allerdings bei fünf Radlern Spuren des umstrittenen Pestizids Glyphosat gefunden. Das "Perlenbacher Radler" von Lidl, das "Berliner Radler naturtrüb" oder das "Tyskie Radler" wiesen Spuren davon auf, weswegen keine bessere Bewertung als "ausreichend" drin war.

Immerhin: als "mangelhaft oder "ungenügend" wurde keines der 50 Biermischgetränke gesehen

Keine gesetzliche Regelung

Wie ein Radler beschaffen sein soll, ist gesetzlich nicht geregelt. Im Allgemeinen bezeichnet man eine Mischung aus Bier und klarer Zitronenlimonade im Verhältnis 50:50 als Radler. Doch das Angebot ist vielfältiger geworden. Mit naturtrüben Saftbestandteilen oder unfiltriertem Bier schrauben Hersteller an Aussehen und Geschmack, mit dem Verzicht auf Aromen und Zusatzstoffe soll noch mehr Natur in die Flasche kommen.

Radler als Zuckerdrink

Zucker ist der Hauptgrund, weshalb kein Radler im Test besser als "gut" abschneidet. Verbraucher nehmen mit einer Flasche Radler oft schon mehr Zucker auf, als die WHO Erwachsenen nach ihren strengen Richtlinien für einen ganzen Tag als Obergrenze empfiehlt.

Neben dem Zucker aus der Limonade hat auch das Bier ordentlich Kalorien. Ein halber Liter Radler kann es auf bis zu 225 Kilokalorien bringen. Ärgerlich, wenn Verbraucher diese Angaben auf dem Etikett nicht finden. Im Test betrifft das rund der Hälfte der Produkte.