Zwischen München und Berlin sollen mehr ICE-Sprinter fahren

Die Bahn will von Dezember an mehr Sprinterzüge auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München einsetzen.

Die Bahn will von Dezember an mehr Sprinterzüge auf der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München einsetzen. Pro Tag und Richtung sollen dann fünf statt drei Sprinter fahren, wie Konzernchef Richard Lutz am Montagabend in Berlin ankündigte. Damit gebe es auf der Strecke täglich 3000 zusätzliche Sitzplätze. 

Die Neubaustrecke durch den Thüringer Wald hat die Fahrzeit zwischen Berlin und München von sechs Stunden auf 3:55 Stunden im Sprinter gesenkt. Die Züge halten unterwegs am Berliner Südkreuz, in Halle, Erfurt und Nürnberg. Zusätzlich fahren 15 normale ICE mit häufigeren Stopps in 4:25 Stunden.

Die Bahn will ihre Züge in 10 bis 15 Jahren außerdem flächendeckend digital leiten. So sollen auf dem deutschen Schienennetz 20 Prozent mehr Züge fahren können, wie Bahnchef Richard Lutz am Montagabend in Berlin ankündigte. Der Bundeskonzern werde dazu das Programm "Digitale Schiene Deutschland" starten. Auch Stellwerke und Weichen sollen mit Funktechnik gesteuert und überwacht werden. "Der Verkehr auf der Schiene wird stabiler, verlässlicher und damit pünktlicher", sicherte Lutz zu. 

Kosten des Programms nannte er nicht. "Natürlich kostet das Geld, viel Geld", sagte er nur. "Darüber werden wir mit unserem Eigentümer reden." Einziger Bahn-Eigentümer ist der Bund. Der frühere Technikvorstand der Bahn, Volker Kefer, hatte einmal von einer Investition von 20 bis 25 Milliarden Euro gesprochen.

Wesentlicher Bestandteil ist die europäische Leit- und Sicherungsstandard ETCS (European Train Control System), das die europaweit rund 20 verschiedenen Signalsysteme ersetzt, die sicherstellen, dass nur ein Zug auf einem Streckenabschnitt fährt. Es ist für Neubaustrecken vorgeschrieben. 

"Diese Technik macht die rund 160.000 Signale und damit einen Großteil der 400.000 Kilometer Kabel überflüssig", erklärte Lutz. Er versprach einen "Riesensprung" für die Kunden. Im Dezember hatten unter anderem Probleme mit ETCS Züge zwischen Berlin und München ausgebremst, weil die Bahn Daten falsch eingegeben hatte. Mit
ETCS arbeitet die Bahn dort zwischen Erfurt und Leipzig/Halle. 

"Das abgelaufene Jahr war ein durchwachsenes Jahr für die DB", sagte Lutz. Die Konzernzahlen seien aber gut. "Wir haben uns hier erneut verbessert und werden unsere Ziele erreichen, teilweise auch etwas besser abschneiden", sagte der Vorstandschef. Die Bahn war im Sommer für das Gesamtjahr 2017 von einem Umsatz von 42,5 Milliarden Euro Umsatz und mindestens 2,2 Milliarden Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ausgegangen. Der Konzernabschluss wird im März
präsentiert.