Corona-Mutationen breiten sich in München aus 

Im Raum München sollen sich zwei Coronavirus-Mutanten schneller ausbreiten als bisher gedacht.

Laut Ergebnissen des Münchener Labors "Becker & Kollegen" breiten sich womöglich zwei neue Varianten des Coronavirus im Raum München schneller aus als bisher gedacht.

Seit Mitte Januar sind die Coronavirus-Proben aus München, die mit der Mutation aus Großbritannien oder der südafrikanischen Variante infizert sind, stark angestiegen. Im Dezember soll der Anteil noch bei etwa 0,2 Prozent gelegen haben, am 20.Januar bei 4,7 Prozent und am 21.Januar bereits bei 8,1 Prozent.

 

Britische Variante ansteckender als ursprünglicher Virustyp

Experten sind beunruhigt, da besonders die britische Variante des Coronavirus offenbar wesentlich ansteckender ist als die Ursprungs-Variante. Zudem deuten erste Daten daraufhin, dass diese Mutation tödlicher sein könnte. 

Mit der schnelleren Ausbreitung hatten Bund und Länder letzte Woche unter anderem die Verlängerung des Lockdowns und strengere Kontrollen für die Einreise aus Gebieten mit Mutation begründet.

 

Ergebnisse des Münchener Labors mit Vorsicht zu betrachten

Jedoch sind die Ergebnisse des Münchener Labors vorerst mit Vorsicht zu betrachten. Mit nur jeweils 200 positiven Proben sind die Stichproben der vergangenen Tage nicht repräsentativ. Eine oder zwei zusätzliche Mutanten-Proben können hier schon einen großen Unterschied machen.

Zudem muss das Erbgut des Erregers komplett gelesen werden, was einige Zeit dauert. Hierbei hat das Münchener Labor nach eigenen Angaben ein schnelleres Verfahren entwickelt, wobei nur ein Teil des Erbguts untersucht wird. Das Berliner Charité bestätigte, dass diese Methode funktioniert. Eine Studie dazu wurde jedoch noch  nicht veröffentlicht. 

Aufgrund der geringen Fallzahlen seien die Ergebnisse des Labors noch nicht dazu geeignet "belastbare Aussagen" über die Ausbreitung der Virus-Varianten zu treffen, teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit am Sonntag mit. Die Ergebnisse des Münchener Labors seien aber sehr interessant und hilfreich. 

25.01.2021