Wo München auf E-Mobilität setzt

Mit guten Beispiel voran: Auf der Linie 100 rollt jetzt der erste Elektrobus.

Am heutigen Dienstag, 28. November, startet der erste Elektrobus im MVG-Netz in den Betrieb. Das zwölf Meter lange Fahrzeug stammt vom Hersteller Ebusco und wird auf der Linie 100 im Stadtzentrum unterwegs sein.

Zusätzlich zu diversen Erprobungs- und Schulungsfahrten hat der Bus auch schon einen ersten Härtetest hinter sich: Er war Teil des „Clean Shuttle“ bei der Weltklimakonferenz in Bonn (6. bis 17. November 2017) und chauffierte die Teilnehmer als einer von zahlreichen dort eingesetzten Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenbussen zwischen den verschiedenen Veranstaltungsorten. Auch den Weg nach Bonn und zurück fuhr der MVG-Bus auf „eigene Achse“, mit Zwischenladung in Frankfurt am Main bzw. Fürth - insgesamt waren es 1640 Kilometer, die absolviert wurden. 

Die E-Busflotte der MVG wird entsprechend der technologischen Entwicklung weiter wachsen. Ende 2019 sollen genügend Fahrzeuge zur Verfügung stehen, um eine erste E-Buslinie zu betreiben. Außerdem sollen auch Fahrzeuge auf unterschiedlichen Linien mit verschiedenen Streckenprofilen eingesetzt werden, um möglichst viele Einsatzszenarien zu erproben und so die weitere Entwicklung der Technologie voranzutreiben.

Die zwölf Meter langen Solobusse nutzen Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren mit einer Kapazität von rund 300 Kilowattstunden als Energiespeicher. Die Ladung der Batterien erfolgt über Nacht im Betriebshof. Die Reichweite der Busse soll bei vollem Energiespeicher mindestens 250 Kilometer betragen.

Der Bus fährt zunächst als Verstärker zwischen zwei normalen Bussen. Der zweite Bus folgt etwas später. Die genauen Einsatzzeiten veröffentlicht die MVG auf ihrer Facebook-Seite.

E-Mobilität statt Diesel - auch die Stadt rüstet um

Und auch die Stadt rüstet um: Die Vollversammlung des Stadtrats hat Ende vergangener Woche beschlossen, in den kommenden drei Jahren alle 65 stadteigenen dieselbetriebenen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge bis 2,5 Tonnen unabhängig von ihrem Alter vorzeitig durch Fahrzeuge mit alternativen Antriebsarten zu ersetzen. Zum Einsatz sollen hauptsächlich ein elektrisch betriebene Fahrzeuge kommen. Die Umstellung kostet rund 2,1 Millionen Euro, inbegriffen sind auch Bundesfördermittel. 

„Der Gesundheitsschutz der Münchner Bevölkerung hat für mich oberste Priorität. Deswegen müssen wir Lösungen finden, die Luftbelastung durch Stickoxide zu reduzieren", sagt OB Dieter Reiter. Mit der vorgezogenen Umstellung städtischer Pkw und leichter Nutzfahrzeuge von Diesel- auf alternative Antriebe wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen – in der Hoffnung, dass möglichst viele diesem Beispiel folgen werden.“

Derzeit sind bereits rund 70 Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb im städtischen Fuhrpark, die im Rahmen planmäßiger Beschaffungen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ersetzt haben; weitere sind bestellt beziehungsweise deren Bestellung in Planung.