Vitali Klitschko vor Münchner Stadtrat: "Wir gehen niemals auf die Knie"

Bürgermeister Vitali Klitschko, der Münchner Partnerstadt Kiew, sprach heute, dem 23.03.2022, vor dem Stadtrat. Das ist dabei herausgekommen:

Klitschko betont zum Anfang vor allem die Absurdität der aktuellen Situation. Der Angriff von Russland war noch vor 2 Monaten nicht vorstellbar gewesen. Hätte man das ganze Leid, die getöteten Menschen und auch die Zerstörung der Infrastruktur vor 2 Monaten erwähnt wäre man für verrückt gehalten worden.

Jeden Tag geht das Leid weiter. Man kann es kaum in Worte fassen. Die Leute flüchten ständig in Bunker, da jede Sekunde eine Bombe auf sie einschlagen könnte. Die Stadt ist halb leer. Nur noch Leute in Militäruniform sind zu sehen. 

 

"Wo ist der Sinn? Wieso musste dieser Krieg anfangen?"

Ein mächtiges Imperium aufzubauen, ist Putin wichtiger als das Leben von Menschen. Die Städte vor Kiew existieren nicht mehr.

Circa 30 000 Menschen wurden evakuiert. Die Anzahl an Toten sind noch unbekannt. Auch die Russen haben riesige Verluste. 70 000 Tonnen an Leichen wurden letztens nach Russland gebracht. Man kann die Leichen nicht mehr zählen. 

Genau die gleiche Situation gibt es in vielen anderen Städten der Ukraine. 

Klitschko betont, dass auch er unter Propaganda aufgewachsen sei. Er musste erst lernen, dass der Westen kein Interesse an einem Krieg oder Konflikten habe. Nun ist genau dieser Einfluss durch Propaganda bei den Russen zu erkennen. Die Lügen von Faschisten in der Ukraine und der Gewalt von Ukrainern gegenüber Russen ist in Russland weit verbreitet. 

"Wir haben nichts gegen Russland. Ich bin halb Russe. Ich bin Bürgermeister der Hauptstadt. Wie kann ich Russen hassen?"

"Die wichtigste Waffe in der heutigen Zeit sind die Medien."

Die Chefs der propagandistischen Sender in Russland haben einen extremen fluss auf diesen Krieg.

Seit fast 4 Wochen ist dieser Krieg. Russland schafft es dennoch nicht, die Hauptstadt einzunehmen.

"Wir kämpfen für unsere Familie, unsere Frau, unsere Kinder. Wir kämpfen für unsere Zukunft."

Die Ambition Putins, die größte Macht zu werden, endet nicht mit der Ukraine. Das ehemalige russische Reich beinhaltete auch ein Teil Deutschlands. 

Die Menschen in der Ukraine bekommen eine riesige Wut. Sie wollen kämpfen. Leute, die nie dachten, mal eine Waffe in ihrer Hand zu halten, verteidigen ihre Stadt.

"Wir gehen niemals auf die Knie. Und niemals werden wir Sklaven sein."

In dem Kampf geht nicht nur um Städte. Es geht um die Verteidigung der demokratischen Werte und Prinzipien.

Klitschko bedankt sich für die Unterstützung in Form von Hilfsgütern und mehr.

"Ein Wolf kann Zähne verlieren, seinen Charakter nie."

Heute wird zunächst versucht einen Kompromiss und einen Weg zu finden diesen Krieg zu stoppen.

"Russische Armee, russische Soldaten: Hauen Sie bitte ab von unserem Land!"

 

 

23.03.2022