360 Euro statt 30 Euro: Umwelthilfe fordert höhere Parkgebühren in München 

Viele Münchnerinnen und Münchener könnten demnächst höhere Gebühren fürs parken zahlen. Aktuell zahlen wir ja in München 30 Euro pro Jahr für einen Anwohner-Parkausweis. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert jetzt eine deutliche Anhebung der Preise für das Anwohnerparken. 

 

Die DUH fordert höhere Gebühren fürs Parken, damit Menschen, die nicht aufs Auto angewiesen sind, den Besitz eines Pkws hinterfragen. Denn der öffentliche Raum sei knapp und zunehmend umkämpft. 

Die Zahlen der zugelassenen Autos in Deutschland steigen jedes Jahr um eine halbe Million an. Dazu kommt, dass die Autos immer schwerer, länger und breiter werden.  Anwohnerinnen und Anwohner in vielen deutschen Städten können mit größeren Autos für nur acht Cent pro Tag im öffentlichen Raum parken. Oft nehmen sie kleineren Autos den Parkplatz weg. 

Deshalb fordert der Umwelthilfe-Verein von den Bundesländern und Städten, dass die Gebühren fürs Anwohnerparken bundesweit auf mindestens 360 Euro pro Jahr steigen, also das Zwölffache, was bisher gezahlt wird.  

Für größere Wägen soll die Gebühr noch deutlich höher werden. Laut der DUH wäre das die einzige Möglichkeit, die Verkehrswende zu unterstützen. Die Erhöhung der Parkgebühren soll generell auch die Anzahl der Autos in den Städten zu reduzieren.

Der bayerische Stadttag würde aber nicht ganz so weit gehen und hält eine Preisobergrenze von 200 Euro für angemessen. Das bayerische Innenministerium kündigte an, einen Vorschlag vorzulegen, wie teuer die Parkgebühren künftig sein dürfen. 

 

In Freiburg und Tübingen sollen diese Regelungen demnächst umsetzen:

In Freiburg ist eine durchschnittliche Gebühr in Höhe von 360 Euro pro Jahr vorgesehen. Verglichen mit den Kosten für Bus- und Bahntickets sei eine Gebühr für Anwohnerparkausweise von etwa 360 Euro pro Jahr immer noch niedrig, sagt die DUH. Für besonders große SUVs und Pick-ups wären dann 480 Euro pro Jahr fällig.

Tübingen dagegen soll für besonders schwere Autos eine um 50 Prozent höhere Jahresgebühr als für Kleinwagen verlangen.

25.04.2022