Hagelschaden: Was ist zu tun, wenn es mein Auto erwischt hat?

Stürme, starker Regen und heftige Hagelschauer. Die Wetterwarnungen häufen sich in letzter Zeit nur so. Doch was tun, wenn das Auto einen Hagelschaden erleidet?

 

Was kann ein Hagelschaden anrichten?

Die häufigsten Hagelschäden sind Dellen auf dem Dach, dem Kofferraumdeckel oder der Motorhaube. Sie können großflächig ausfallen, aber auch kaum sichtbar sein. Ein Hagelschaden mindert den Wert des Autos jedoch immer.

Besonders kostspielig und sogar gefährlich sind Glasschäden am Auto. Ist beispielsweise die Front- und/oder Heckscheibe zersplittert, kann auch das Innere des Wagens durch den Regen einen Schaden erleiden. Selbst wenn es sich nur um Risse handelt, sollte man diese nie unterschätzen, denn sie können sich schnell vergrößern. 

 

Welche Kosten entstehen?

Die Kosten für die Reparatur können sehr variieren. Es kommt vor allem auf die Schwere des Schadens und diese Faktoren an: 

  1. Art des betroffenen Autoteils

  2. Größe und Menge der Dellen am jeweiligen Autoteil

  3. Aus- und Anbau: Rückleuchten, Scheinwerfer oder Innenraumverkleidung

  4. Polier-Arbeiten

  5. Karosserieschutz

 

Welche Versicherungen greifen wann?

Die durch den Hagel entstandenen Reparaturkosten werden von der Teilkaskoversicherung in der Kfz-Versicherung übernommen. Wenn eine Selbstbeteiligung vereinbart wurde, muss dieser Betrag jedoch – wie der Name schon sagt – selbst erbracht werden.

Bei einer Vollkaskoversicherung werden die Kosten ebenfalls (gegebenenfalls abzüglich der Selbstbeteiligung) übernommen.

Besteht nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung, müssen die gesamten Reparaturkosten aus eigener Tasche bezahlt werden. 

 

Was ist nach einem Hagelschaden zu tun?

1. Schaden dokumentieren

Den genauen Zeitpunkt des Hagelsturms und der Ort, an dem das Auto beschädigt wurde, sollte man sich notieren. Ebenso wichtig ist es, dass Fotos von den betroffenen Stellen gemacht werden.

2. Schaden melden

Der Hagelschaden sollte innerhalb einer Woche bei der Versicherung gemeldet werden.

3. Termin für ein Gutachten organisieren

Damit der Schaden bei dem Versicherer detailliert erfasst werden kann, sollte man schnellstmöglich einen Termin dazu ausmachen. Wenn es nach einem Unwetter viele Geschädigte gibt, können auch Sammelbesichtigungen stattfinden. Es wird dann ein zentraler Ort eingerichtet, zu dem alle beschädigten Fahrzeuge gebracht werden.

4. Vorbereitung auf das Gutachten

Zunächst ist eine (je nach Stärke des Schadens eher sanfte) Reinigung des Autos sinnvoll, damit die Dellen und Macken gut sichtbar und nicht von Schmutz verdeckt sind. Der Gutachter benötigt detaillierte Fahrzeugdaten, um Reparaturkosten, Wertminderung oder Restwert des Pkws korrekt einzuschätzen. Deswegen Fahrzeugpapiere nicht vergessen.

5. Reparatur

Nach dem Gutachten kommt der Wagen schließlich in die Werkstatt und sieht dann hoffentlich schnell wieder aus wie neu!

28.06.2022