Erste Hilfe-Leitfaden: Die wichtigsten Tipps für Notfälle

Foto: pixelaway/Shutterstock.com (Symbolbild)

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Was muss ich im Notfall tun und wie kann ich anderen helfen? Zur Auffrischung haben wir euch die wichtigsten Tipps zum Thema Notruf und Erste Hilfe nochmal zusammengestellt. 

 

Ein Notfall / Unfall ist passiert - Wie helfe ich und wie muss ich vorgehen?

Im Ernstfall muss man als ERSTES den Notruf absetzen. Die Notrufnummer 112 ist rund um die Uhr erreichbar.

Unter dieser Nummer ist sowohl die Feuerwehr als auch der Rettungsdienst erreichbar. Wichtig zu wissen: Die 112 gilt europaweit - man wird dann mit der nächstgelegenen Rettungsleitstelle verbunden.

Wenn man einen Notruf absetzt, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und sich auf die 4 W-Fragen zu konzentrieren. Anschließend ist es wichtig, auf Rückfragen von der Leitstelle zu warten.

Erst NACHDEM man die Unfallstelle und sich selber abgesichert hat, sollte man den Notruf absetzen!

Und im dritten Schritt kümmert man sich um den/ die Verletzten an der Unfallstelle. 

 

Erste Hilfe leisten - das gilt es zu beachten

 

1. Stabile Seitenlage:

Die stabile Seitenlage ist grundsätzlich für den bewusstlosen Patienten. Einen Patienten, der mit dir spricht, solltest du einfach nur in eine Position bringen, wie es für den Betroffenen am bequemsten ist. 

Ob die stabile Seitenlage perfekt nach Lehrbuch ausgeführt ist, oder es nur annähernd so aussieht ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass der Patient stabil liegt. 

Wenn ich keine Ahnung habe? Irgendwie auf die Seite zu legen, einfach auf die Schultern drehe und versuchen zu stabilisieren, dass er in dieser Lage bleibt. Außerdem sollte man den Kopf nach hinten überstrecken, sodass Erbrochenes herauslaufen kann.

 

2. Helm bei Motorradfahrern abnehmen?

Wenn der Motorradfahrer ansprechbar ist, sprich bei Bewusstsein, dann sollte man den Helm drauf lassen. Wenn der Motorradfahrer jedoch bewusstlos ist, dann muss der Helm runter, denn nur so kann ich ihn beispielsweise auch in die stabile Seitenlage bringen.

Ansprechbar: Helm auf lassen. Bewusstlos: Helm runter. 

 

3. Wie läuft das mit der Wiederbelebung ab?

  • Neben den bewusstlosen Patienten in Höhe des Brustkorbs knien

  • Brustkorb entblößen (das ist ganz wichtig: Kleidung, auch der BH kommt runter)

  • Handballen im Bereich des unteren Drittels des Brustbeins (das ist ungefähr in der Mitte des Brustkorbs) platzieren

  • Die andere Hand mit draufdrücken und schon habe meinen Druckpunkt

  • Diesen drücke ich 30-mal und anschließend zweimal beatmen.

  • Pro Minute soll man 100- bis 120-mal drücken. Eselsbrücke: "Stayin Alive" von den Bee Gees ist der Beat, an den ihr denken müsst! Und auch der Text passt.

  • Sehr fest drücken! Ein bis zwei cm bringen überhaupt nichts. Man sollte eine Eindruckstiefe von fünf bis sechs cm erreichen. Das ist eine ordentliche Leistung. Wenn man das an einer Puppe übt, denkt man, dass man bis zur Wirbelsäule durchdrückt.

Was, wenn ich nicht beatmen will? Besser ist es nur eine Herz-Druck-Massage zu machen, als gar nichts zu machen. Wenn der Patient z.B. erbrochen oder eine Verletzung im Gesicht hat und man hat keine weiteren Hilfsmittel zur Beatmung hat, dann einfach nur drücken, anstatt gar nicht zu helfen.

 

4. Soll man Wunden bzw. Blutungen abbinden?

Das Abbinden von Wunden ist die letzte Lösung. Normalerweise versucht man einfach einen Druckverband anzulegen: Das heißt, man lagert die betroffene Extremität hoch, um dadurch einmal den Blutzufluss zu reduzieren und dann mache ich einfach einen ordentlichen Druckverband mit darauf. Abbinden ist das Allerletzte bei Blutungen die ich anders nicht zum stillen bekomme.

 

5. Prüfe ich den Puls bei einem bewusstlosen Menschen?

Nein! Das wird nicht mehr gelehrt. Man soll nach Lebenszeichen schauen. Diese sind z.B. schlucken, atmen oder Bewegungen. Grund dafür ist, dass es unheimlich schwierig ist, den Puls in dieser Situation zu ertasten.

 

26.10.2017