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Werbelüge 2025: Weniger Inhalt, höherer Preis bei Milka

Foto: Magda Wygralak/Shutterstock.de | © Foto: Magda Wygralak/Shutterstock.de

Foto: Magda Wygralak/Shutterstock.de

Verbraucher:innen aufgepasst: Wer derzeit im Supermarkt einkauft, sollte besonders genau hinsehen. Viele Produkte bieten weniger Inhalt zum höheren Preis – oft ohne dass das sofort ersichtlich ist. Dieses Phänomen nennt sich Shrinkflation und sorgt für wachsende Kritik. Besonders im Fokus: die Milka Alpenmilch-Schokolade. Sie erhält den Negativpreis „Goldener Windbeutel 2025“ von der Verbraucherorganisation Foodwatch – für besonders dreiste Verbrauchertäuschung.

Milka erhält den „Goldenen Windbeutel 2025“

Die Milka Alpenmilch ist laut Foodwatch ein Paradebeispiel für irreführende Preispolitik:

  • Die Tafel wiegt nur noch 90 statt 100 Gramm.

  • Gleichzeitig wurde der Preis von 1,49 auf 1,99 Euro erhöht.

  • Die Verpackung blieb nahezu unverändert – die neue Grammzahl ist kaum sichtbar und oft durch Verpackungslaschen verdeckt.

  • In der Folge ergibt sich eine versteckte Preiserhöhung von rund 48 Prozent.

Mehr als 58.000 Verbraucher:innen stimmten ab – mit einem klaren Ergebnis: Milka erhält die zweifelhafte Auszeichnung für die dreisteste Werbelüge des Jahres.

Herstellerbegründung vs. Realität

Mondelez, der Konzern hinter Milka, verweist auf gestiegene Kakao- und Produktionskosten. Doch laut eigenem Finanzbericht sanken die Herstellungskosten zuletzt sogar. Zudem:

  • Der Unternehmensgewinn stieg seit 2021 um 25 %.

  • Laut Statistischem Bundesamt verteuerte sich Schokolade zwischen Anfang 2024 und Januar 2025 um durchschnittlich 8 %.

  • Die Preise für Milka-Tafeln stiegen im selben Zeitraum jedoch um bis zu 64 %.

Auch die Verbraucherzentrale Hamburg kritisiert die Preispolitik und wählte Milka im Februar 2025 zur „Mogelpackung des Monats“.

Weitere nominierte Produkte beim „Goldenen Windbeutel“

Neben Milka standen vier weitere Produkte zur Wahl:

  • Platz 2: Fish Tales Räucherlachs, der als nachhaltig vermarktet wird – tatsächlich stammt er aus nicht nachhaltiger Aquakultur.

  • Platz 3: Der Schokoriegel „Mestru Chocbar“, beworben als wohltuend für Frauen während der Menstruation – ohne nachweisbare Wirkung der Inhaltsstoffe.

Shrinkflation als Verbraucherfalle

Die Milka-Tafel ist kein Einzelfall: Shrinkflation, also das Reduzieren des Inhalts bei gleichbleibender oder steigender Verpackung und Preis, wird in der Lebensmittelbranche immer häufiger eingesetzt. Für Verbraucher:innen ist die Täuschung oft erst beim genauen Hinsehen erkennbar.

15.07.2025

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