Mordfall Sonja Engelbrecht: Neue wichtige Hinweise – wer kennt diese Decke?

Foto: Polizeipräsidium München

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Update - 21.03.2023, 12:45 Uhr
 

280 Hinweise zum mutmaßlichen Mordfall

Aufgrund der umfangreichen Medienberichterstattung ab Dienstag, 28.02.2023 und einer Ausstrahlung bei der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY … Cold Cases" am Mittwoch, 01.03.2023 gingen bei dem ermittelnden Kommissariat 11 bislang ca. 280 Hinweise ein.

Dies führte in der Folge aufgrund vieler direkter Hinweise zu den Deckenüberresten auch zur Aushändigung einer Vergleichsdecke. Eine entsprechende Begutachtung im Bayerischen Landeskriminalamt erbrachte das Ergebnis, dass diese Decke identisch mit der aufgefundenen Decke bei Sonja Engelbrecht ist.

© Polizeipräsidium München


Beschreibung der Decke

2 Meter lang und 1,40 (1,45) Meter breit; Decke in den Farben blau und schwarz; Vorder- und Rückseite nicht identisch, sondern farblich spiegelverkehrt gestaltet.

Zeugenaufruf

Wer kann Hinweise auf eine Person geben, die bis 1995 im Besitz einer solchen Decke war und einen Bezug zu Bayern insbesondere zum Raum Ingolstadt/Eichstätt bzw. Kipfenberg hat?

Wer hat dazu noch Informationen über Personen mit Bezug zu dem Bereich Kipfenberg, die im Jahr 1994/1995 Bau- oder Renovierungsarbeiten durchgeführt haben?

Personen, die hierzu oder auch zu anderen Punkten des Falls "Sonja Engelbrecht" Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem zuständigen Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


10.000 Euro Belohnung

Ergänzend wird noch einmal darauf hingewiesen, dass für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt wurde, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt.


 

Erstmeldung - 28.02.2023

Am 11.04.1995 verschwand die 19-jährige Sonja in München. Erst Jahre später wurde ihre Leiche gefunden. Jetzt gibt es neue Hinweise zu dem Fall.

Lange Jahre keinerlei konkrete Hinweise

Der Fall wurde damals zunächst polizeilich als Vermisstenfall behandelt. Relativ schnell wurden dann jedoch Ermittlungen des damaligen Kommissariat 111 wegen des Verdachts eines Tötungsdeliktes aufgenommen. Lange Jahre gab es hierbei keinerlei konkrete Hinweise, was mit Sonja Engelbrecht passiert ist.

Erst im Sommer 2020 kam es in einem Waldgebiet bei Kipfenberg zum Fund eines menschlichen Oberschenkelknochens. Dies führte in der Folge in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Landeskriminalamt zu einem DNA-Treffer mit Bezug auf die in München seit dem Jahr 1995 vermisste Sonja Engelbrecht.

© Polizeipräsidium München


Mutmaßliches Opfer eines Sexualverbrechens

Im Rahmen weiterer intensiver Suchmaßnahmen konnten schließlich im März 2022 die sterblichen Überreste von Sonja Engelbrecht in dem betreffenden Waldgebiet in Kipfenberg im Bereich einer Felsspalte aufgefunden werden.

In der weiteren Folge wurden nun akribische Auswertungen und Untersuchungen bei den aufgefunden Knochenteilen und sonstigen Gegenständen durchgeführt. Aktuell wird seitens der Ermittler davon ausgegangen, dass Sonja Engelbrecht mutmaßlich das Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Es erscheint zudem äußerst wahrscheinlich, dass der Täter zumindest im Jahr 1995 einen Ortsbezug zu Kipfenberg bzw. zur Region Ingolstadt/Eichstätt hatte. Hierfür kommen beispielsweise ein Wohnort, ein Arbeitsplatz oder auch ein Urlaub infrage.

Die Leiche war in Müllsäcke und Planen verpackt. Deren Analyse ergab, dass diese zuvor bei Bau- oder Renovierungsarbeiten verwendet worden waren. Es kann daher vermutet werden, dass der Täter im Jahr 1995 entweder privat renoviert oder gebaut hat oder aber auch in diesem Bereich beruflich tätig war.
 

Überreste einer Decke gefunden 

Beschreibung der Decke:

  • ca. 2 Meter lang und 1,20 Meter breit

  • Wolldecke in der Farben blau und schwarz

  • Vorder- und Rückseite nicht identisch, sondern farblich spiegelverkehrt gestaltet

  • auffällig auf beiden Seiten ist das markante Pflanzenmuster

  • Etikett mit Aufschrift "Acryl Velours" (bestand zu 90 Prozent aus Polyacryl)

© Polizeipräsidium München


Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe

Zeugenaufruf:

Wer kann ergänzende Angaben zu den mitgeteilten Informationen machen? Wer hat insbesondere so eine Decke bereits einmal gesehen? Wer kennt jemand, der in Besitz einer solchen Decke war bzw. besitzt noch so eine Decke (auch andersfarbig), die man uns für Vergleichszwecke zur Verfügung stellen könnte? Personen, die hierzu oder auch zu anderen Punkten des Falls Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem zuständigen Kommissariat 11, Tel. 089/2910-0 oder auch jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Belohnung:

Ergänzend wird noch einmal darauf hingewiesen, dass für Hinweise, die zur Klärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 10.000 Euro ausgelobt wurde, deren Zuerkennung unter Ausschluss des Rechtsweges erfolgt.

 

28.02.2023