Unwort des Jahres 2017 steht fest

Auch für das Jahr 2017 wurde wieder ein Unwort gekürt. Was es geworden ist und warum.

Das "Unwort des Jahres" 2017 heißt "alternative Fakten". Das gab Jury-Sprecherin Nina Janich am Dienstag in Darmstadt bekannt. Außerdem werden als Unwörter kritisiert: "Shuttle-Service" und "Genderwahn".

Die Jury begründet ihre Wahl wie folgt: "Die Bezeichnung „alternative Fakten“ ist der verschleiernde und irreführende Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung salonfähig zu machen." Und weiter: ""Alternative Fakten“ steht für die sich ausbreitende Praxis, den Austausch von Argumenten auf Faktenbasis durch nicht belegbare Behauptungen zu ersetzen, die dann mit einer Bezeichnung wie „alternative Fakten“ als legitim gekennzeichnet werden.

Das Unwort des Jahres wird von der sprachkritischen Aktion "Unwort des Jahres" gekürt. Der Ausdruck wurde 65-mal eingeschickt.

2017 wurden insgesamt 1316 Vorschläge eingeschickt. Darunter waren 684 verschiedene Ausdrücke, 80 davon entsprachen den Kriterien. Außerdem erhielt das diesjährige Jury-Mitglied Barbara, eine mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete anonyme Street Art-Künstlerin, ca. 3500 Postings von möglichen Unwörtern über die sozialen Netzwerke. 

Die zehn häufigsten Einsendungen aus den Zuschriften an die Jury, die allerdings nicht zwingend den Kriterien der Jury entsprechen, waren Babycaust [122x], alternative Fakten [65x], Nazi [34x], Sondierungsgespräche [27x], ergebnisoffen [21x], Jamaika-Koalition [18x], atmender Deckel [16x], Obergrenze [16x], Fake News [16x] und Bio-Deutsche(r) [15x].