Hellabrunn: Neues Zuhause für Gorilla-Dame

Gorilla-Clan-Chefin Bagira ist nach Saarbrücken umgezogen.

Das Hellabrunner Gorilla-Weibchen Bagira, das bisher als „Chefin“ der Gruppe die Rolle des Silberrückens übernommen hatte, ist in den Zoo Saarbrücken gezogen. So können die beiden Gorilla-Jungs Tano und Okanda ab sofort dauerhaft mit den Gorilla-Damen zusammenleben.

Bagira hatte die Vergesellschaftung von Tano und Okanda mit den anderen Gorillas bisher eher erschwert. Nach dem Tod von Silberrücken Roututu 2014 hatte Bagira die Rolle der Anführerin übernommen und wenig Sympathie für die Junggorillas übrig. „Die Tiere konnten sich über mehrere Monate hinweg stundenweise kennenlernen – anfangs auch mit Bagira", erklärt erklärt Tierpark-Direktor Rasem Baban. "Doch Bagira sah Tano und Okanda mehr als Konkurrenten denn als neue Familienmitglieder, was nicht nur zu Streitereien zwischen den Tieren führte, sondern Bagira in ihrer Position auch unnötigem Stress aussetzte.“

Um Tano und Okanda aber auch dauerhaft in die Gruppe integrieren zu können und einem der beiden Männchen die Möglichkeit zu geben, sich zum Silberrücken zu entwickeln, beschloss die zoologische Abteilung des Tierparks gemeinsam mit den Tierpflegern und dem EEP-Koordinator für Gorillas, Bagira an den Zoo Saarbrücken abzugeben. „Dort kann sich Bagira nun in einer Gruppe um den erfahrenen Gorilla-Mann Pesco eingewöhnen und sich wieder ganz in ihre Rolle als Weibchen einordnen“, so Baban.

Für Bagiras Tochter Nafi, geboren 2013, ist die Trennung kein Problem. Sie hat sich bereits von Mama Bagira entwöhnt und hat nun die Chance, sich eigenständig in der Gorilla-Gruppe einzugliedern. 

Der Transport von Bagira am Mittwoch, den 24.01. 2018 verlief ruhig und entspannt. Mit dabei ist auch ein Tierpfleger aus Hellabrunn, der gemeinsam mit Bagira die ersten Tage in ihrer neuen Heimat Saarbrücken verbringen wird. Ein Tierpfleger aus dem Zoo Saarbrücken war bereits seit einigen Tagen in Hellabrunn, um sich mit Bagira vertraut zu machen. 


Tano und Okanda werden in den nächsten Wochen nach wie vor ihre Anlage als Rückzugsmöglichkeit für sich haben. Später werden alle Tiere beide Anlagen nutzen können. Die beiden Gorillas wohnen seit April 2015 im Tierpark Hellabrunn. Zuvor waren die beiden verwaisten Junggorillas in der Stuttgarter Wilhelma aufgezogen worden.

Tano, der im November 2011 im Zoo Prag geboren wurde, war im Alter von einer Woche in die Wilhelma gekommen, weil seine Mutter Bikira ihn nicht annahm. Okanda kam im April 2011 im Zoo Twycross (England) auf die Welt. Obwohl seine Mutter Ozala ihn säugte, wurde er zusehends schwächer, so dass man ihn im Januar 2012 in die Wilhelma brachte. Neben Tano, Okando und Nafi leben aktuell noch Neema (30) und Sonja (28) im Hellabrunner Urwaldhaus.