Reisetrend Nebensaison - Die besten Ziele im Herbst und Winter

Irgendwann ist jeder reif für die Insel. Doch Urlaub machen kann gerne sehr teuer sein. Daher ist die Suche nach möglichst günstigen Reisen ein großer Markt. Frühbucher, Last Minute, Pauschalreisen – es gibt viele Möglichkeiten, wie man zu niedrigen Preisen einen tollen Urlaub verbringen kann.

Doch ein großer Punkt, der immer noch von vielen Urlaubern übersehen wird, ist das Reisen außerhalb der Hauptsaison. Dies hat viele Vorteile, die auch über den reinen Kostenfaktor hinausgehen. Das steckt hinter der Nebensaison und diese Reiseziele eignen sich für uns Deutsche besonders.

Was genau ist die Nebensaison?

Für jedes Reiseziel gibt es aufgrund mehrerer Faktoren große Schwankungen in der Besucherzahl über das Jahr hinweg. Zur Hochphase, also der Hauptsaison, ist extrem viel los, da die Konditionen für den jeweiligen Ort perfekt sind und sich die Zeit mit den Ferienterminen der Länder im Einzugsgebiet deckt.

Bei Orten am Mittelmeer wären das dann die Sommermonate, da Strandurlauber dann voll auf ihre Kosten kommen, in den Alpen eher die Winterzeit für die Skifahrer. In der Zeit, in der die Voraussetzungen nicht optimal sind, ist dann eher wenig los.

Diese Wochen und Monate werden dann Nebensaison genannt. Doch das ist nicht ohne Grund so – es gibt sicherlich nicht viele, die zwei Wochen bei 15 Grad und Nieselregen als Traumurlaub bezeichnen würden.

Der Trick also: Die perfekte Übergangszeit finden, in der die Hauptsaison bereits nachlässt, das Wetter jedoch noch akzeptabel ist. Für Erholungsurlaube bedeutet das, dass es zumindest noch annehmbar warm sein sollte, auch wenn vielleicht ein bis zwei Regentage mehr und ein kühleres Meer als Kompromiss akzeptiert werden müssen.

Besonders bei Reisezielen, die im Einzugsgebiet europäischer Urlauber liegen, ist dies eine sehr gute Möglichkeit. Anstatt den Urlaub während der Sommerferien zu planen – welche in den meisten Ländern Europas spätestens Mitte September vorbei sind – fliegt man einfach in der Zeit direkt im Anschluss.

Die Schwierigkeit liegt dann eher, das passende Ziel auszuwählen. Orte, an denen es zu dieser Zeit noch angenehm warm ist gibt es genügend, doch im Gegensatz zum Hochsommer kann man vielerorts mit etwas Pech einen eher trüben Urlaub erwischen. Daher sollte man, je nach Ziel, vielleicht etwas flexibler planen und nicht mit einem reinen Strandurlaub rechnen.

Ein Tipp: Da Wasser die Temperatur länger hält als Luft ist der frühe Herbst besonders bei Reisen ans Meer noch gut geeignet – vielerorts kann man dann noch baden gehen. Die Vorsaison im Frühjahr hingegen ist optimal für Wanderurlaube im Inland. Dann ist die Luft schon angenehm warm, die Sonne knallt noch nicht so extrem und vom noch kalten Meer ist man dann ohnehin nicht abhängig.

Vorteile eines Nebensaison-Urlaubs  

Es gibt viele Gründe, warum man den Urlaub außerhalb der Hauptsaison ansetzen sollte.  Eines der wichtigsten Argumente ist sehr offensichtlich. Die Kostenfrage, die gerade bei einem einmaligen Jahresurlaub sehr viel über die Möglichkeiten bestimmt.

Denn die Preise für einen Urlaub während der Haupt- und der absoluten Nebensaison gehen mindestens genauso weit auseinander wie die für eine Woche Zelten und die gleiche Zeit in einem Luxushotel mit Ferienanlage.

In Südeuropa zahlt man für ein Hotelzimmer im Juli durchschnittlich 140 Euro. Je nach Urlaubsort variieren die Preise zwischen den Saisons jedoch stark – bis zu fünfzig Prozent Preisschwankungen für Unterkünfte sind nicht ungesehen. Daher ist es also gut möglich, mit einer geschickten Buchung in der Nebensaison entweder viel Geld zu sparen, oder alternativ ein höherklassiges Hotel buchen, das man sich sonst nicht leisten könnte.

Außerdem kann man davon profitieren, dass hauptsächlich Familien in dieser Zeit eher selten reisen können, da sie von den Ferienzeiten der Kinder abhängig sind. Damit fällt ein großer Teil der Urlaubsreisenden weg, mit einer Konsequenz: Es ist deutlich weniger los.

Im Vergleich zu den überlaufenen Touristenmagneten der Hauptsaison geht es dann vielerorts regelrecht friedlich zu. Man hat vor allem am Strand und in idyllischen Gässchen in der Stadt viel mehr Platz, um sich frei zu entfalten. Man kann dadurch auch mehr vom echten Flair der Region und der lokalen Kultur erleben und in direkteren Kontakt mit Einheimischen treten.

Dadurch, dass weniger Urlauber unterwegs sind, vereinfacht dies auch das Buchen einer Unterkunft. Während beliebte Hotels und Ferienhäuser in der Hauptreisezeit häufig schon monatelang im Voraus ausgebucht sind, kann man in der Übergangs- oder Nebensaison wesentlich spontaner und freier entscheiden. Auch Restaurants sind nur noch selten ausgebucht, so dass man stets freie Auswahl hat.

Insbesondere in Kombination mit günstigen Flügen lohnen sich dann auch Kurzreisen, um kurz vorm Einbruch der kalten Jahreszeit noch einmal etwas warme Luft und Sonnenlicht zu tanken und sich so ein bisschen Energie für den langen Winter aufzubauen.

Nachteile bei einer Reise in der Nebensaison

Natürlich sind die günstigeren Preise nicht nur der Tatsache geschuldet, dass die Nachfrage aufgrund der Schulferien nicht so hoch ist. Denn es gibt auch einige klare Nachteile, mit denen man rechnen muss.

Ein Hauptproblem entsteht durch den oben genannten Grund – für Familien ist das Reisen in der Nebensaison erschwert, da man größtenteils an die örtlichen Ferienzeiten gebunden ist. Nur wer in den Sommerferien etwas weiter fliegen möchte kann in einigen südlichen Ländern wie Mexiko oder Nordafrika die Übergangszeit erwischen – jedoch ist der Tourismus dort eher schwach, weil es in dieser Zeit für viele zu heiß ist.

Natürlich muss man auch bedenken, dass die Nebensaison auch vom zu erwartenden Wetter abhängt. Zwar ist die Übergangszeit vielerorts noch mehr als akzeptabel, jedoch muss man insbesondere bei der Garantie für Superwetter einige Einbußen machen.

Des Weiteren kann es sein, dass insbesondere in kleineren Städten einige Angebote wie Freizeiteinrichtungen, Läden oder Gastronomie bereits geschlossen haben, wenn der große Touristenstrom abreißt. Man sollte sich daher vor der Reise dringend informieren, ob die Infrastruktur auch vor oder nach der Sommerzeit noch genug hergibt.

Insbesondere bei kulturellen Angeboten wie Museen, die schon bei großen Touristenmengen nur gerade so genügend Besucher anziehen, steht man in dieser Zeit häufig vor verschlossenen Türen.

Perfekte Reiseziele für Nebensaison-Reisende in Europa

Grundsätzlich gibt es zu absolut jeder Jahreszeit eine Region, in der man das gewünschte Wetter noch vorfinden kann – jedoch müsste man dazu beispielsweise bis nach Südamerika oder Südostasien fliegen.

Aber auch für Auto-Urlauber oder für kürzere Flugreisen, die hierzulande gerne zu niedrigen Preisen erhältlich sind, gibt es einige Ziele, die sich sehr gut für einen Trip in der Übergangszeit anbieten.

Türkei: Insbesondere für Sparfüchse eignet sie sich gut. Wer warmes Wetter zu niedrigen Preisen sucht, ist hier richtig aufgehoben. Die ideale Reisezeit für eine tolle Nebensaison ist der späte September oder Oktober. Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad sind noch sehr häufig. Auch im November kann man noch warme Tage mit gut sechs Sonnenstunden pro Tag finden – so wie bei uns im August.

Portugal: Wer nicht zwingend ins Meer will, kann in Portugal ein wahres Schnäppchen finden. Ein Stadturlaub im schönen Lissabon kann auch im November oder März mit gut 20 Grad an schönen Tagen zum Essen im Freien locken.

Kroatien: Mit ein klein wenig Suchaufwand lässt sich in Kroatien – entweder an der Küste des Festlandes oder auf einer der vielen Inseln – ein toller Strandurlaub zu akzeptablen Preisen verbringen. Bis September und mit etwas Glück auch im Oktober ist das Wetter noch wunderbar und die Preise für Unterkünfte sinken zu dieser Zeit bereits.

Südspanien: Im Inland um Sevilla herrschen auch im Oktober an sonnigen Tagen noch Temperaturen von bis zu 30 Grad. Fast so warm ist es auch im April und Mai – perfekt für zum Wandern oder Entspannen im schönen Andalusien.

 

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