Mobilfunk kommt in die Jahre

 

Heute sind sie aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken, bis in die 1990er Jahre waren sie aber ein eher seltener Anblick. Die Rede ist von Mobiltelefonen. Obwohl erste technische Ansätze bis weit ins frühe 20. Jahrhundert zurückreichen, hat sich das Handy erst durch den Betrieb der D-Netze in Deutschland durchzusetzen begonnen. Inzwischen gehören das Smartphone und auch das Tablet – die Nachfolger des klassischen Handys – in vielen Haushalten fest zum Alltag dazu.

Wie stark der Markt in den vergangenen Jahren gewachsen ist, lässt sich an der Zahl in Deutschland unterhaltener Mobilfunkverträge ablesen. Angaben des Statistischen Bundesamtssprechen von rund 120 Verträgen je 100 Einwohner. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung ergibt dies etwa 96,7 Millionen Mobilfunkverträge, die Verbraucher hierzulande nutzen. Damit hat – zumindest rein rechnerisch – jeder Haushalt wenigstens zwei Verträge für die Mobiltelefonie. Über die Jahre hat sich aber nicht nur die Technik verändert. Auch in Bezug auf die Rahmenkonditionen für die Verträge haben Verbraucher mehrfach grundlegende Wandel in Deutschland erlebt.

 

Kosten für Telefonie und SMS stark gesunken

Heute denkt man beim Griff zum Mobiltelefon kaum noch an die Kosten. Schließlich hat man sich ja für eine Flatrate entschieden und kann ins Festnetz sowie ausgesuchte Mobilfunknetze kostenfrei telefonieren. Und selbst wenn Gesprächskosten anfallen, bleiben die Gebühren oft überschaubar. Mobilfunkanbieter haben in den letzten Jahren ihre Preise deutlich gesenkt – bis unter die Schwelle von 10 Cent je Gesprächsminute.

Zum Vergleich: Macht man sich die Mühe und sucht nach alten Pressemitteilungen, die 10 Jahre bis 15 Jahre alt sind, stößt man auf Minutenpreise von knapp 40 Cent. Ähnlich sieht die Entwicklung bei der SMS aus. Die Kurznachrichten waren in den ersten Jahren deutlich teurer als heute. In Flatrate-Tarifen sind die SMS teils kostenlos. Außerhalb dieser Tarifvariante kostet die Kurznachricht mittlerweile oft ebenfalls weniger als 10 Cent. Fazit: Die Mobilfunkpreise sind in den letzten 15 Jahren gravierend gesunken. Ein Vorteil für alle Verbraucher. Telefonie und SMS haben in der Vergangenheit aber auch deutlich an Bedeutung verloren. Deren Verbreitung nimmt immer deutlich ab. So hat sich die Zahl der SMS laut BITKOM zwischen 2013 und 2014 um mehr als zwei Fünftel reduziert.

 

Heute geht nichts mehr ohne mobiles Internet

Zu den größten Konkurrenten für die SMS – aber auch das Gesprächsvolumen – haben sich mobile Messenger entwickelt. Deren Verbreitung wurde in den letzten Jahren vor allen Dingen durch die zunehmende Präsenz des mobilen Internets getragen. Letzteres nutzen Verbraucher vor allem im Zusammenhang mit Smartphones.

Der Vorteil: Services und Dienstleistungen, die man bisher nur im Büro oder am PC zu Hause genutzt hat, stehen inzwischen auch unterwegs zur Verfügung. Neben dem Zugriff auf soziale Netzwerke lassen sich eben auch Messenger einsetzen, welche die Kommunikation untereinander ermöglichen – ohne das Kosten für Kurznachrichten anfallen. Gerade in den letzten Jahren seit 2010 ist der Datenverbrauch pro Mobilfunknutzer deutlich gestiegen – etwa um den Faktor 10. Wie sieht in diesem Zusammenhang die Preisentwicklung aus?

Mobilfunkanbieter haben auch in diesem Zusammenhang:

-      Flatrate-Modelle und

-      Prepaid-Optionen

 

als Tarifierungsmerkmale entwickelt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass die Flatrate einen Haken haben kann: Mit Highspeed sind Verbraucher nur bis zu einem bestimmten Datenvolumen unterwegs. Danach drosseln die Anbieter die Übertragungsgeschwindigkeit. Die Volumenstaffel kann folgendermaßen aussehen:

-      500 MB

-      1 GB

-      2 GB

-      5 GB

 

Hinweis: Eine Übersicht auf Preis24.de zeigt sehr eindeutig, dass es mittlerweile jedoch auch High-Speed-Flatrates mit bis zu 20 GB pro Monat gibt. Wer also viel mobil surft, findet ebenfalls interessante Optionen.

 

Wird das mobile Internet auch günstiger?

Gerade die Nutzung des mobilen Internets steht heute bei der Entscheidung für einen Mobilfunkvertrag mit im Vordergrund. Einerseits geht es darum, ein möglichst großes Datenvolumen in Anspruch nehmen zu können, um ungestört zu surfen. Gleichzeitig spielt auch der Preis für die Nutzung des mobilen Internets eine Rolle. An dieser Stelle taucht ganz automatisch die Frage auf, welche Richtung die Preise in Zukunft nehmen werden.

Prinzipiell sind für die Betrachtung mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Auf der einen Seite kann die Preisentwicklung durch ein höheres Datenvolumen je gezahltem Euro beeinflusst werden. An dieser Stelle hat Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten noch deutlich mehr Luft nach oben. Beispielsweise gehören in Skandinavien oder Frankreich mehrere Dutzend Gigabyte zu den Datenpaketen der Anbieter.

Auf der anderen Seite spielt natürlich der Preis eine Rolle. Wie sich die Kosten aus Verbrauchersicht für das mobile Internet entwickelt haben, zeigt hier ein Blick zum Statistischen Bundesamt. Letzteres ermittelt monatsgenau einen Preisindex für mobile Telekommunikationsdienstleistungen.

 

 

Dieser Preistrend nach unten hat etwa um das Jahr 2004 eingesetzt. Es ist also auch für die Zukunft davon auszugehen, dass das mobile Internet in Deutschland vorerst günstiger wird. Gerade im Hinblick auf einen verstärkten Netzausbau sowie die Einführung neuer Standards wäre dies denkbar. Die Fusion einzelner Anbieter miteinander hat zumindest bisher zu keiner spürbaren Verschärfung der Preissituation geführt. 

 

Fazit: Mobilfunkpreise seit Jahren im Abwärtstrend

Das Handy ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Innerhalb weniger Jahre hat es seinen Siegeszug angetreten. Neben einer geschickten Preispolitik im Rahmen des Hardwarevertriebs hat auch bei den Preisen für die Telekommunikationsdienstleistungen in den letzten Jahren ein wahrnehmbarer Abwärtstrend stattgefunden. Lag der Preisindex hierfür im Juni 2005 bei mehr als 124 Zählern, ist der gleiche Index zehn Jahre später bei knapp 88 Punkten angekommen. Diese Veränderung um rund ein Drittel zeigt, dass der Markt für SMS oder das mobile Internet nach wie vor in Bewegung ist. Berücksichtigt werden darf an dieser Stelle aber nicht nur, was ein Vertrag pro Monat kostet. Auch die enthaltene Leistung muss eine Rolle spielen. Hier ist – im Zusammenhang mit dem Rückblick auf vergangene Jahre – durchaus mit einem Anstieg beim Datenvolumen zu rechnen. Dass dies funktionieren kann, zeigen europäische Nachbarn.

 

 

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