Verbraucherfalle Pelz: Echthaar statt Kunstpelz!

Die große Pelzlüge: Nicht alles ist künstlich, was so heißt

Als Mütze, an Wintermänteln und in den Schuhen: Pelz ist überall zu finden und natürlich ist der flauschige Besatz bei seinen Trägern auch beliebt. Viele achten dabei natürlich darauf, dass es sich um Kunstpelz handelt. Aber, oft ist der Pelz mehr echt als einem lieb ist. Was als Kunstpelz verkauft wird, enthält oft auch echtes Tierfell. Erschreckend ist, dass viele Hersteller echten Pelz extra als Kunstpelz deklarieren, da mittlerweile viele Kunden aus ethischen Gründen auf Kunstpelz Wert legen. 

Merkt man nicht schon am Preis, ob echt oder nicht?

Vor allem bei Mützen, Jacken etc. zu niedrigen Preisen ahnen viele Verbraucher nicht, dass sie Echtpelz tragen. Künstlich produzierter und echter Pelz kosten nahezu gleich viel, Echtfell ist eher sogar noch billiger. Und China produziert so viel, dass die Preise immer weiter sinken.

Wie kann ich Echthaar von Kunstpelz unterscheiden?

Woher weiß ich (ohne ein Labor zuihause zu haben) ob es sich um Kunst- oder Echtpelz handelt? Mit diesen drei Tests  kann ich feststellen, ob der Pelz wirklich echt ist:

1. Der Puste-Check: Echte Haare bewegen sich schon bei einem kleinen Lufthauch. Kunstfell dagegen ist steifer. 
2. Der Untermaterial-Check: Scheitelt man das Fell, kommt entweder eine Gewebe-Struktur oder Leder zum Vorschein 
3. Der Feuerzeug-Check: Echtes Fell verkokelt, wenn man es anzündet und riecht nach verbranntem Haar. Kunstfell hingegen schmilzt zu einem Klumpen und stinkt nach Plastik.

Welchen Labels kann ich vertrauen?

Besteht ein Kragen oder eine Bommel aus echtem Pelz, muss der Hersteller laut EU-Kenn­zeichnungs­pflicht den Hinweis anbringen: „Enthält nicht­textile Teile tierischen Ursprungs.“ Welcher Teil des Kleidungs­stücks aus Pelz besteht, von welchem Tier er stammt oder aus welchem Land, ist nicht deklarations­pflichtig. Generell wird (besonders im Billigsegment) bei der Kennzeichnung aber geschummelt! 

"Fur Free Retailer – Initiative“: Modelabels mit Kunstfell

Mit der "Fur Free Retailer – Initiative“ haben sich viele Modelabels mittlerweile aus Tierschutzgründen dazu verpflichtet, nur Kunstfell anzubieten. Moderiesen wie H&M, C&A, Esprit, Otto, Galeria Kauf­hof, Sportscheck, ASOS, Tom Tailor und viele mehr.

Wer alles an der "Fur Free Retailer – Initiative“ mitmacht, siehst du in unserer Liste:

Teilnehmende Modelabels in Deutschland