Wechselt Horst Seehofer nach Berlin?

CSU-Chef Horst Seehofer lässt einen Wechsel in ein neues Bundeskabinett offen.

«Ich sage Ihnen gar nichts zu und schließe gar nichts aus», sagte der 68-Jährige am Montag in München. Primäres Anliegen sei es jetzt, eine arbeitsfähige Regierung zustandezubringen - das habe man auch dem Bundespräsidenten versprochen.

"Kein Mensch kann heute sagen, ob es gelingt." Weitere Fragen stellten sich jetzt nicht. "Was sich weiter für mich da ergibt, das werden wir sehen", sagte Seehofer und betonte: "Für mich muss sich nichts ergeben, damit wir uns richtig verstehen." Er sei ein freier Mensch. "Ich bin jetzt nicht in der Karriereplanung für mich, wirklich nicht."

Joachim Herrmann will in München bleiben

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hingegen will nun doch nicht in ein Bundeskabinett nach Berlin wechseln. "Staatsminister Herrmann hat erklärt, dass sein Platz in München ist, dass er in München bleiben wird", berichtete Fraktionschef Thomas Kreuzer nach einer CSU-Fraktionssitzung in München. Herrmann wolle stattdessen wieder für den Landtag kandidieren. Die Fraktion sei froh, dass Herrmann als Innenminister erhalten bleibe. Auch Finanzminister Markus Söder, der neuer Ministerpräsident werden soll, sprach von einer "absoluten Stärkung" für die Landtagswahl 2018.

Herrmann war CSU-Spitzenkandidat bei der Bundestagswahl gewesen und von seiner Partei für das Amt des Bundesinnenministers gehandelt worden. Inzwischen schließt Parteichef Horst Seehofer selbst einen Wechsel nach Berlin nicht aus, sondern lässt sich diese Möglichkeit offen. Seehofer will Parteichef bleiben, aber das Ministerpräsidentenamt im ersten Quartal 2018 an seinen bisherigen Dauerrivalen Söder abgeben.

(dpa)