Großer Getränke-Test: Mehr als jedes zweite Getränk ist überzuckert!

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat rund 500 Erfrischungsgetränke untersucht. Das Ergebnis seht ihr hier.

Wie hoch ist der Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken? Mit dieser Frage hat sich foodwatch beschäftigt. Die Verbraucherorganisation hat knapp 500 Getränke untersucht, von Limonade über Energydrinks und Eistees, bis zu Saftschorlen. Über die Hälfte enthielt zu viel Zucker, also mehr als sechs Prozent. Das entspricht bei 250 ml etwa vier Stück Würfelzucker. In knapp 40 Prozent der Getränke stecken sogar mehr als acht Prozent Zucker.

Nur 12 Prozent sind zuckerfrei

Lediglich 55 von 463 Getränken im Test sind zuckerfrei. Davon enthalten jedoch 89 Prozent Süßstoffe. Auch süßstoffgesüßte Getränke sind umstritten: Sie tragen zu einer Süßgewöhnung bei, die eine (zuckerreiche) Fehlernährung begünstigt und damit womöglich die Entstehung von Übergewicht und Typ-2-Diabetes fördert.
 

Das Ergebnis: So schneiden unsere Getränke ab!

  • Das zuckrigste Getränk des gesamten Tests ist der Energy Drink "Rockstar Punched Energy + Guava" (PepsiCo) mit 16 Prozent Zucker - also 78 Gramm bzw. 26 Zuckerwürfeln je 500ml-Dose.
  • Das ist drei Mal so viel, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt - und 50 Prozent mehr als in der gleichen Menge Coca-Cola classic.
  • Gefolgt vom "Rockstar Punched Energy + Guava" und dem "Rockstar Energy + Fruit" mit 15 Stück Würfelzucker pro 100 ml. 
  • Der "28 Black Sour Cherry", der "Relentless Passion Punch" und der "power point Himbeere" enthalten immerhin noch 14 Stück Würfelzucker pro 100 ml. 
  • Der Hersteller PepsiCo schneidet insgesamt unter den Branchengrößen am schlechtesten ab: Seine Zuckergetränke enthalten im Schnitt elf Prozent Zucker.
  • Dicht gefolgt von Red Bull, Coca Cola und Fritz-Kola, bei denen durchschnittlich ein Glas (250 ml) neun Stück Würfelzucker enthält.
  • Die süßesten Limonaden sind "tem’s Root Beer" des Herstellers temetum mit 13,4 Prozent Zucker.
  • Gefolgt von "Christinen Lemon" von Teutoburger Mineralbrunnen und "Mountain Dew" von PepsiCo.
  • Aber auch Saftschorlen enthalten mehr Zucker als empfohlen, darunter die "fritz - spritz Bio - Traubensaftschorle" und die "Bio Shorly Rote Früchte" von Capri Sonne mit jeweils mehr als sieben Prozent.
  • Während die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, Fruchtsaft und Wasser im Verhältnis 1:3 zu mischen, beträgt das Mischverhältnis bei den meisten getesteten Schorlen 1:1.
  • Dass es auch anders geht, zeigt hingegen der Hersteller Bad Liebenwerda mit der "Leichten Schorle Apfel", in der lediglich 3,3 Prozent Zucker stecken.
  • Near-Water-Getränken sind zweigeteilt: "Apollinaris Lemon" (Coca-Cola) und Bad Liebenwerda "Spritzig + Citro" enthalten keinen Zucker und auch keine Süßstoffe. 
  • "Active O2 Lemon" und "Active O2 Pfirsich Weißer Tee" enthalten hingegen mehr als 50 Gramm Zucker in einer 750ml-Flasche.

(Fotos: foodwatch)

 

Deutschland ist Zucker-Spitzenreiter

Deutschland ist eines der Länder mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken weltweit, mit mehr als 80 Liter pro Jahr, erklärt die Verbraucherorganisation. Das führt nicht nur zu Übergewicht und Fettleibigkeit, sondern auch zu Diabetes und Herzinfarkt. foodwatch fordert für Deutschland eine sogenannte Zucker-Steuer, die Unternehmen 

 

Hier gibts die komplette Marktstudie: foodwatch.org.