Fußball im Stadion oder vor dem Fernseher?

Eine Pro-Contra-Liste

Stadion oder Fernseher? Beides hat Vor- und Nachteile

Kürzlich musste das Europa-League-Spiel zwischen dem FC Arsenal und dem 1. FC Köln um eine Stunde nach hinten verschoben werden. Der Grund: Ausschreitungen bei den Fans des Kölner Fußballclubs – und das schon beim Einlass!

Das ist leider nur eines von zahlreichen Beispielen dafür, dass einige Fußballfans in Deutschland, die sich das Spiel im Stadion anschauen, immer häufiger Aggressionen zeigen und eine enorme Gewaltbereitschaft an den Tag legen.

Das wurde bis zuletzt mit immer härteren Sanktionen quittiert. Doch nun kommt der DFB den Hooligans entgegen und setzt auf Dialog, um weitere Eskalationen zu vermeiden. Doch ob das so viel bewirkt wie erhofft?

Ist es da nicht besser, Fußball gemütlich im heimischen Wohnzimmer zu schauen statt im Stadion, wo es immer zu Krawallen kommen kann? Wir verraten euch, was dafür und was dagegen spricht.

 

Fußball im Stadion: Nicht ganz ungefährlich

Wie gerade wieder die jüngsten Ereignisse bewiesen haben, geht es in der Fankurve im Stadion schonmal recht barsch zu. Selbst wenn man selbst ein friedlicher Zeitgenosse ist und sich eigentlich nur in Ruhe das Spiel anschauen möchte, ist man nicht davor gefeit, in den Trubel involviert zu werden. Was sonst noch dafür spricht, Fußballspiele lieber zuhause anzuschauen.

 

Stress statt Genuss

Da wäre der Stressfaktor, der sich nicht vermeiden lässt, wenn man ein Spiel im Stadion sehen möchte: Nachdem geklärt ist, wie man zum Stadion gelangt, steht für so manchen Fan eine lange Anreise an. Da die Spiele oft unter der Woche stattfinden, müssen die meisten auch nach dem Spiel wieder nach Hause fahren – und kommen mitunter erst sehr spät dort an. Also selbst wenn man die Hinfahrt gut weggesteckt hat, spätestens dann ist man ziemlich platt. Da hilft es auch nicht, wenn morgens früh schon der Wecker klingelt.

Im Stadion selbst kann es ebenfalls stressig zugehen: Es gibt massenhaft Menschen, die alle auf einmal in das Stadion strömen wollen. Das dauert etwas, bis jeder seinen Platz hat. Nach dem Spiel geht das Gedränge aber wieder von Neuem los.

Auf dem heimischen Sofa ist es dagegen absolut stressfrei. Hier könnt ihr das Spiel von Anfang an entspannt genießen, ob alleine oder mit ein paar Freunden. Was zum Knabbern und ein paar Bier dazu und schon seid ihr perfekt für das Spiel ausgestattet.

Wer in der Halbzeit auf Toilette muss, muss zuhause keine halbe Weltreise auf sich nehmen und sich womöglich dann auch noch anstellen.

 

 

Ein teurer Spaß

Ein weiteres Argument, den Fußballabend lieber zuhause zu verbringen, ist der Kostenfaktor. Denn für Fußballspiele live vor Ort muss man schon einige Euros springen lassen.

Die Preise für die einzelnen Tickets liegen tatsächlich nicht so hoch – jedenfalls nicht, wenn man für ein Heimspiel des FC Bayern München in der Allianz-Arena mit einem Stehplatz zufrieden ist. Die günstigste Kategorie bei den Sitzplätzen kostet da schon mehr als das Doppelte. So werden aus 15 schnell 35 Euro.

Wer keine Jahreskarte hat und trotzdem so oft wie möglich ein Spiel im Stadion anschauen möchte, muss über die Saison gesehen recht tief in die Tasche greifen. Zu den Kosten für die Tickets gesellen sich noch die Kosten für die Anfahrt sowie die Preise für Speisen und Getränke im Stadion.

Im heimischen Wohnzimmer kommt man ganz klar günstiger weg. Essen und Trinken hat man entweder sowieso im Haus oder besorgt im Vorfeld ein paar Sachen. Damit hat man zwar nicht unbedingt die typischen Leckereien aus dem Stadion, aber im Supermarkt dafür die komplette Auswahl statt eines begrenzten Angebots.

Außerdem fallen natürlich die Eintrittspreise weg. Da macht es auch nichts, wenn es beim Fußball mal wieder länger dauert, weil große Events wie die Weltmeisterschaft und die Europameisterschaft immer größer werden: Immer mehr Mannschaften nehmen teil, die Endrunden wurden schon auf 24 Mannschaften aufgestockt – Tendenz steigend! Denn bei der WM im Jahr 2026 sollen es erstmals sogar 48 Teams sein, die in der Endrunde gegeneinander antreten.

 

Fußball im Stadion: Ein tolles Erlebnis

Ein Fußballspiel live im Stadion zu sehen, hat aber auch seine guten Seiten. Sofern alles friedlich verläuft, ist es ein schier unbeschreibliches Erlebnis, als Fan im Stadion dabei zu sein und die Stärke der Fan-Gemeinschaft mitzuerleben. Was noch so schön daran ist, in der Fankurve zu sein statt im heimischen Sessel.

 

Mittendrin statt nur dabei

Ein großer Unterschied zwischen dem Stadion und den eigenen vier Wänden ist – so banal es auch klingt – die Größe. Es gibt einige besonders eindrucksvolle Stadien in Europa. In ein solches Fußballstadion einzutreten und von den Rängen aus hinunter auf das große Spielfeld zu blicken, umgeben von tausenden anderen Menschen, ist ein großartiger Moment für jeden wahren Fußballfan.

Nur im Stadion kann man die ganzen Ausmaße mit eigenen Augen erfassen und kann nicht anders als schwer beeindruckt zu sein. Tritt man dagegen in das heimische Wohnzimmer, um vor dem Fernseher Platz zu nehmen, ist das gleich deutlich weniger beeindruckend. Da kann der Bildschirm noch so groß und mit HD ausgestattet sein, an das Original-Erlebnis reicht das nicht heran.

 

Zusammen fiebern und feiern

Ein ganz klarer Vorteil des Stadions gegenüber dem Wohnzimmer: die unvergleichliche Atmosphäre! Während man zuhause überwiegend konzentriert auf den Fernseher schaut und nur hin und wieder jubelt oder flucht – ganz je nachdem, was auf dem Spielfeld in weiter Ferne gerade so passiert – geht es im Stadion so richtig ab.

Hier wird lautstark gejubelt, gesungen und gefeiert. Und das durch das ganze Stadion zu hören, ist ein tolles (Klang-)Erlebnis. Während man das alles beim Fernsehschauen mehr als nette Geräuschkulisse im Hintergrund wahrnimmt und sich mehr auf die Aussagen des Kommentators konzentriert, steht man im Stadion mittendrin und erlebt das Spiel aus einer ganz anderen Perspektive.

Im Stadion feuert man in der Gemeinschaft mit den vielen anderen Fans seine Mannschaft an. Man fühlt sich als Teil eines großen Ganzen. Das lässt sich zuhause nur schwer nachahmen. Selbst wenn man die fußballbegeistertsten Kumpels einlädt, die so richtig mitfiebern, wird man nie auch nur ansatzweise die Emotionen und Atmosphäre erreichen, die im Stadion allgegenwärtig sind.

 

Den Spielern ganz nah

Dazu kommt noch ein weiterer entscheidender Vorteil, den ein Besuch im Fußballstadion mit sich bringt: So nah wie hier kommt man seiner Mannschaft und den favorisierten Spielern im Wohnzimmer zuhause bei weitem nicht.

Auch, wenn sie auf dem Bildschirm durch günstige Kameraeinstellungen recht gut zu sehen sind – im Stadion ist das etwas ganz anderes. Hier sieht man die Spieler selbst zwar nur von weit weg, dafür befindet man sich mit ihnen im gleichen Raum und ist ihnen damit viel näher als vor dem Fernseher. Außerdem werden die Mannschaften auf dem Feld auf riesigen Leinwänden übertragen und sind damit über Kameras noch besser zu sehen als zuhause.

 

Fazit: Sicherheit vs. Atmosphäre

In diesem Artikel haben wir euch aufgezeigt, welche Vor- und Nachteile es hat, sich ein Fußballspiel im Stadion oder zuhause im Wohnzimmer anzuschauen. Im Stadion muss man sich mit Hooligans herumärgern, die unter Umständen richtig große Probleme machen können und ein schlechtes Bild auf die Fan-Gemeinschaft werfen. Außerdem muss man mit hohen Kosten für Tickets, Anfahrt und Verpflegung vor Ort rechnen.

Das alles bleibt euch im heimischen Wohnzimmer erspart. Dafür verpasst man zuhause aber auch die eindrucksvolle Atmosphäre, die in einem Stadion herrscht, und das Gefühl, ein Teil einer großen Gemeinschaft aus Fans zu sein und mit ihnen die Mannschaft anzufeuern. Und so nah wie im Stadion kommt man den Spielern selten, schon gar nicht, wenn man sie nur vom Bildschirm aus sieht. Wo ihr letzten Endes das nächste Fußballspiel anschaut, liegt aber ganz in eurer Hand.

 
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