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Fünf Kinder völlig vernachlässigt - Eltern vor Gericht
Ein Ehepaar aus Schwaben hat vor dem Amtsgericht Augsburg zugegeben, dass es seine fünf Kinder monatelang völlig vernachlässigt hat. Die 30 Jahre alte Frau und der 37 Jahre alte Mann sind unter anderem wegen Freiheitsberaubung angeklagt, weil sie
nachts ihre Buben und Mädchen regelmäßig in deren Zimmer einsperrten. Die Kinder konnten nicht auf Toilette gehen und mussten in ihre Betten urinieren.
"Ich habe nie gedacht, dass ich meine Kinder psychisch und seelisch so kaputt mache", sagte der Vater am Freitag unter Tränen in dem Prozess. Er begründete sein Verhalten mit zahlreichen Überstunden als Busfahrer, seine Partnerin gab eine Depression durch die Schwangerschaft mit dem jüngsten Kind an.
Im April waren die Kinder in Schwabmünchen (Kreis Augsburg) Nachbarn aufgefallen, als sie Spielzeug aus dem Fenster warfen, um auf ihre verzweifelte Lage aufmerksam zu machen. Eine Polizistin stieg dann durch ein Fenster in die Wohnung ein. Dort habe sie verwüstete Zimmer gesehen, alles habe unerträglich gestunken, sagte die Beamtin. Die fünf Kinder im Alter von einem bis neun Jahren kamen in eine Klinik.
Die Ärzte stellten fest, dass sie verlaust und zurückgeblieben waren. Heute leben die Kinder in Heimen und Pflegefamilien. Das Urteil sollte noch am Freitag verkündet werden.
(dpa)