Alm-Feeling auf Münchens Dächern

Neben Schafen, Hühnern und Bienen eröffnet nun auch eine Almschule.

 

Ne kleine Alm-Hütte aus hellen Holzbalken, auf ner großen grünen Wiese mit Blumen und Kräutern – außen rum fliegen Bienen und Vögel; Hühner picken Insekten aus dem Boden und ne Herde Schafe knabbert die Grashalme ab… Klingt wie aus einem Alpen-Bilderbuch – aber genau das gibt’s MITTEN in München, und zwar im Werksviertel am Ostbahnhof. 
 
Seit Oktober leben auf dem Dach des Werk3 u.a. sechs Schafe, eine Horde Hühner und ein Bienenvolk – und jetzt gibt’s für alle Kids was Neues: 

Seit diesem Donnerstag (26. April) gibt es die sogenannte Almschule im Werksviertel.Dabei sollen Schüler der ganzen Stadt am eigenen Leib erleben und spüren, was man aus den Ressourcen der Natur alles machen kann und wie man nachhaltig lebt, auch mitten in München. Startschuss ist heute in fast 60 Metern Höhe mit 25 Kids von der Monte Balan Schule in Ramersdorf. Im Laufe des Jahres können sich auch andere Schulen mit ihren Klassen für die Almschule anmelden.
Insgesamt gibt es drei Module, die die Kids in der Almschule durchlaufen. Einmal geht’s um Ernährung und Bewegung, da machen die Schüler u.a. eine Blindverkostung und kochen in der Almküche. Dann lernen sie alles rund um „Mensch und Natur“ – sie pflanzen selber Gemüse in den Alm-Hochbeeten an und schauen den Ameisen bei der Arbeit zu. Und im dritten Workshop „Landwirtschaft und Handwerk“ müssen die Kids selber ran und Butter stampfen, Honig schleudern oder Wolle spinnen. 

 

Hier ein kleiner Rückblick

Seit 2017 leben auf dem Werksviertel-Dach sechs Schafe! Ja, richtig gelesen - es gab einen Almauftrieb von Schafen im Werksviertel. Die Tiere wurden auf das Dach von Werk 3 gebracht. Dort sind sie auch geblieben und weiden seit dem - eben wie ganz normale Schafe. Was erstmal komisch klingt, hat aber durchaus einen Sinn - hier erfahrt ihr alles zu den Schafen auf Werk 3!

 

Schaut euch hier das Video zum Almauftrieb an:

 

Allgemeine Informationen

Insgesamt wurden sieben Schafe auf das Dach des Werk 3 gebracht - darunter sind zwei 3 Wochen alte Babyschafe und schwarze Exemplare sind auch dabei. Die Schafe kommen von einem Züchter und haben vorher ganz normal mit weiteren Artgenossen auf einer Weide gelebt.

Die Rasse der Schafe heißt "Skudde". Das sind besonders widerstandsfähige Tiere, denen Kälte wenig ausmacht. In Irland lebt diese Art auch gerne im Schnee. Diese Faktoren sind natürlich besonders wichtig, da die Schafe auf dem Dach nahezu jeder Witterung ausgesetzt sind.

 

Tierschutz

Der Tierschutz-Aspekt wurde natürlich auch beachtet. Eine Tierärztin und auch das Veterinäramt waren schon mehrmals dort, um die Tiere auf ihre "Tauglichkeit" zu untersuchen. Das Ergebnis - die Tiere waren bereit für den Almauftrieb im Werksviertel!

Das Dach des Werk 3 wurde ebenfalls speziell für die Tiere angepasst. Es bietet mit einer Fläche von ca. 2000qm genügend Platz zum Weiden. Es gibt außerdem einen Stall, bei dem die Tiere Unterschlupf suchen können und eine extra angelegte Wiese. Dazu wurde flächendeckend eine knapp 70cm hohe Erdschicht auf dem Dach verteilt.

Zudem wurde ein extra Schäfer für die Tiere engagiert, um sich regelmäßig um die Tiere zu kümmern. Er hat Agrarwissenschaften studiert, züchtet selber Schafe und macht bald seinen Doktor - also, der perfekte Mann!

 

Warum macht man sowas?

Das Werksviertel wollte ein Zeichen setzen. Man hat sich überlegt, wie man das urbane Leben ganzheitlicher nutzen kann. Der erste Ansatz war eine Solaranlage zu installieren - im Endeffekt entschied man sich dann quasi "Leben mit anderem Leben" zu ergänzen und Schafe auf das Dach des Werk 3 zu bringen. Das ist logischerweise eine ganz andere Aussage, als Technik heranzuziehen, die im Alltag heutzutage doch oft überwiegt.

Und genau das macht das "neue Werksviertel" aus - Nachhaltigkeit und ein bewusster Sinn für Ökologie!

 

Besuchen kann man die Schafe erstmal nicht. Man arbeitet aber noch daran das "Angebot" für die Münchner nutzbar zu machen, etwas Konkretes gibt es bisher aber nicht.