Betrugsversuche von falschen Polizeibeamten in München

Wie sie vorgehen und wie du dich schützen kannst

Das Phänomen der "falschen Polizeibeamten" ist zwar schon länger bekannt. Diese Betrugsversuche treten aber in Wellen auf und aktuell ist München extrem betroffen. Aus diesem Grund warnt die Münchner Polizei nun vor diesen Betrugsanrufen, speziell vor dem Phänomen des falschen Polizisten. Allein am Dienstag sind 36 Anrufversuche festgehalten worden – und das sind nur die, die per Notruf gemeldet wurden.

Und es ist nicht nur ein Münchner Phänomen, die Betrüger haben ganz Deutschland im Visier. Es handelt sich hier um einen Callcenter Betrug. Callcenter deshalb, weil die Täter in großen Callcentern sitzen und von dort unter Vorgabe falscher Angaben – in diesem Falle als falsche Polizeibeamte – mit Telefonlisten ihr Betrugs-Glück versuchen. Die Callcenter im Falle des falschen Polizeibeamten sitzen zu einem sehr großen Teil in der Türkei.

Wie funktioniert diese Betrugsmasche im Detail?

Zum einen wird das Vertrauen in die Institution Polizei ausgenutzt. Und gleichzeitig wird natürlich Angst gemacht. Angst in der Form, dass dem Anrufer zum Beispiel gesagt wird, dass man den Namen des Angerufenen auf einer Liste gefunden habe, wo demnächst eingebrochen werden soll. Oder dass man im Rahmen von Ermittlungen festgestellt habe, dass der Angerufene gestohlene Gegenstände habe.

Das soll dann dazu führen, dass der Angerufene letztlich bei einem persönlichen Kontakt, dem sogenannten Abholer (der dann auch vorgibt, Polizeibeamte zu sein) Wertgegenstände aushändigt. 

Das Schlimme daran ist,  dass die Anrufer sehr überzeugend auftreten. Dadurch ist diese Betrugsmasche tatsächlich oft auch erfolgreich. Die Beutesummen sind laut Polizei tatsächlich erheblich. Zu den Opfern gehören eher ältere Personen, die dann große Teile ihres Ersparten verlieren.

Wie kannst du dich schützen?

Die Polizei ruft nie an
Grundsätzlich ist es so, dass die Polizei niemals bei Leuten zu Hause anruft und nach Wertgegenständen fragt. Wenn die Polizei wirklich etwas zu ermitteln hat, kommen in der Regel immer uniformierte oder zivile Beamte zu Ihnen. Sie weisen sich ordnungsgemäß mit einem Dienstausweis der bayerischen Polizei aus.

Wenn die Polizei anrufen würde, dann nicht mit 110 als Absender
Wenn man einen Anruf von der Polizei erhalten sollte, so wäre die Absender-Rufnummer auch nicht die 110. Das ist technisch zwar möglich, wird von der Polizei aber nicht praktiziert. Wenn dies der Fall ist, handelt es sich um Betrüger.
Wenn man als Angerufener irgendwelche Zweifel an der Echtheit des Anrufes hat, kann man den Anrufer ganz einfach bitten, dass man direkt über die 110 zurückruft und sich das Anliegen noch mal bestätigen lässt. Man kann auch um eine Funkstreife bzw. Kollegen bitten, die sich dann ordnungsgemäß ausweisen sollen. Wenn der Anrufer dann sehr schnell von seinem Vorhaben ablässt, dann kann man sich sicher sein, dass es sich um einen Falschanrufer handelt.