Rasen grün färben: Abstruser Trend gegen Trockenheit

Ein Problem, das viele Hobbygärtner vermutlich nur zu gut kennen, nimmt aktuell wieder ernste Dimensionen an. Aufgrund der anhaltenden Hitze und Trockenheit zeigt sich der heimische Rasen eher braun statt saftig grün. Ein umstrittener Trend nimmt deshalb nun auch hierzulande wieder mächtig Fahrt auf: Die Dürre wird einfach "weggefärbt" – aus den Augen aus dem Sinn?

 

Die grundlegenden Probleme werden sprichwörtlich übertüncht

Beispielsweise in den USA greifen viele Gartenbesitzer schon seit längerer Zeit auf die sogenannte Rasenfarbe zurück.  Auch Golfplätze oder Parkanlagen werden damit behandelt. Hierzulande sind entsprechende Produkte ebenfalls erhältlich. Vorstellen kann man sich das Prozedere wie eine Haartönung, die sich nach einigen Wochen herauswäscht. Statt in vertrocknetem Braun erscheint der heimische Rasen dann zumindest zeitweise in sattem Wimbledon-Grün, das die halbe Nachbarschaft neidisch macht. Die grundlegenden Probleme, nämlich immer längere Trockenheitsphasen und immer höhere Temperaturen, werden mit der Rasenfarbe sprichwörtlich übertüncht. Die steigenden Energiepreise könnten für manch einen Garten-Fan durchaus auch verlockend sein, sich für das Färben statt für das Gießen zu entscheiden.

Personen, die bereits unter die Rasen-Maler gegangen sind, teilen derweil gemischte Rezensionen im Netz. Die Handhabung der Produkte sei nicht immer ganz einfach, die tatsächliche Farbe weiche zudem teilweise deutlich ab. Welche Inhaltsstoffe man sich im Detail in seinen Garten sprüht, das ist offenbar auch nicht immer direkt ersichtlich. Medienberichten zufolge seien die Farben aber ungefährlich für Menschen, Tiere und die Natur.

Je nach Hersteller schlägt ein Fünf-Liter-Kanister der Rasenfarbe übrigens mit bis zu 65 Euro zu Buche. 

 

17.08.2022