Bundesumweltministerin Schulze: 5 Punkte-Plan zur Plastik-Reduzierung

Hier gibt's alle Infos:

Plastik ist günstig in der Herstellung und wird meistens nur einmal benutzt, danach wird es weggeworfen. Das hat schlimme Folgen für die Umwelt. 

Alltägliche Dinge wie Plastikstrohhalme, Plastikbesteck etc. werden in Zukunft wohl der Vergangenheit angehören. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat jetzt ihren 5-Punkte-Plan zur Plastik-Reduzierung in Deutschland vorgestellt. Dieser sieht folgende Punkte vor:

 

1. Überflüssiges Plastik vermeiden:
Das von der EU-Kommission bereits beschlossene Verbot für Einweggeschirr, Strohhalme oder Wattestäbchen aus Plastik will Schulze noch 2019 in deutsches Recht umsetzen. Mit dem Handel will sie zudem eine freiwillige Selbstverpflichtung erreichen, um überflüssige Verpackungen von Obst und Gemüse zu reduzieren. Vorbild ist das Vorgehen gegen Plastiktüten. Leitungswasser solle stärkere als Trinkwasser beworben werden, um Einwegflaschen zu reduzieren. Mikroplastik in Kosmetik soll bis 2020 gestoppt sein.

 

2. Verpackungen umweltfreundlicher gestalten: 
Umweltfreundlichere Verpackungen und Produkte sollen sich für die Hersteller lohnen: Die Lizenzentgelte, die Produzenten an die Mülltrennungssysteme (duale Systeme) zahlen, sollen künftig niedriger ausfallen, wenn recyceltes Material verwendet wird. Über die EU-Ökodesignrichtlinie will Schulze erreichen, dass Produkte so gebaut sein müssen, dass man sie leicht auseinanderbauen, reparieren oder recyceln kann.

 

3. Recycling stärken: 
Die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen sollen erhöht werden: 2019 von derzeit 36 Prozent auf 58,5 Prozent sowie 2022 auf 63 Prozent, wie im Verpackungsgesetz beschlossen. Um die Nachfrage nach dem so gewonnenen Material zu erhöhen, will das Ministerium Gespräche mit Herstellern, Händlern und Recyclern starten. Auch die Qualität soll so gesteigert werden

 

4. Bio-Tonne bewerben:
Durch Aufklärung soll Plastik im Kompost vermieden werden. Es soll zudem eine Kampagne gegen die Wegwerfgewohnheiten unter dem Motto "Weniger ist mehr" geben.

 

5. Kampf gegen den Meeresmüll
Insgesamt 50 Millionen Euro hat der Bundestag am Freitag dafür im Haushalt 2019 zur Verfügung gestellt. Die Ministerin will besonders den Export von Technologien gegen die Vermüllung der Meere angehen.

 

Hier wird in München bereits Plastik vermieden:

Restaurants:

Das Café Josefina ( Augustenstraße 113 und Josephsplatz) verzichtet komplett auf Plastikstrohhalme

Bananaleaf: Veganes Frühstück liebevoll zubereitet

Das Aloha POKE in der Maxvorstadt, Türkenstraße 80 verzichtet komplett auf Plastik und ist gerade auf der suche nach einer Allternative für Strohalme To-Go. Alle verwendete Materialien sind recyclebar!

Cafés:

Starbucks:

Starbucks hatte Anfang Juli angekündigt, spätestens ab 2020 komplett auf Plastik-Strohhalme zu verzichten. Dabei will das Unternehmen nicht nur auf Röhrchen aus anderen Materialien zurückgreifen, sondern Trinkhalme in großen Teilen überflüssig machen: Neue Deckel für die Getränkebecher sollen dafür sorgen, dass wir demnächst keine Strohhalme mehr für unseren Frappuccino brauchen  Strohhalme soll es dann nur noch auf Nachfrage geben.

Supermärkte:

Wiederverschließbare Obst- und Gemüsenetze:

  1. Rewe 1,49€ beispielsweise bei: Fünf Höfe, Theatinerstr. 14
  2. Alnatura Leopoldstr. 64

 

Laser-Technik: „Smart Branding“ bei Edeka und Natural Branding bei Rewe. Bedeutet: Via Laser werden in Obst und Gemüse Haltbarkeitsdaten und Informationen geschrieben, die nicht das Obst/Gemüse an sich angreifen und gleichzeitig eine Plastikverpackung vermeiden.

 

Die EU hatte im Laufe des Jahres bereits über das Thema debattiert

Auch das EU-Parlament hatte dieses Jahr schon mal über die Plastikreduzierung debattiert. Der Grundsatz: Plastik muss stark reduziert oder komplett auf der Gesellschaft verschwinden. Ob die neuen Plastikregeln noch vor der Europawahl im Mai 2019 durchgepeitscht werden können, ist fraglich.

Diese neun Einwegprodukte sollen künftig EU-weit aus Plastik verboten werden:

  • Trinkhalme
  • Besteck
  • Teller
  • Luftballonstäbe
  • Rührstäbchen für den Kaffee
  • dünne Plastiktüten
  • Wattestäbchen
  • Getränkeverpackungen aus erweitertem Polystyrol
  • so genanntes „oxo-abbaubares Plastik“ – ein Material mit Metallbeimischung