München bekommt eines der modernsten S-Bahn-Systeme Europas

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Die Münchner S-Bahn soll zu einem der modernsten S-Bahn-Systeme Europas. Mit der Initiative „Starke S-Bahn München – Programm 14plus“ hat die Deutsche Bahn eine seit Bestehen der S-Bahn beispiellose Ausbau- und Qualitätsinitiative gestartet.

Noch vor dem Start der zweiten Stammstrecke soll die Münchner S-Bahn schrittweise zuverlässiger werden. Die Deutsche Bahn möchte in einer Qualitätsoffensive für einen stabileren Betrieb sowie bessere Fahrgastinformation sorgen und investiert dafür in den nächsten zehn Jahren zusätzlich rund 500 Millionen Euro. Auch soll in den nächsten rund zehn Jahren die Infrastruktur des S-Bahn-Systems ausgebaut werden, neue Fahrzeuge beschafft sowie zwei neue S-Bahn-Werke errichtet werden. 

 "Starke S-Bahn - Programm 14 plus" 

 Schon vor dem Start der 2. Stammstrecke sollen Fahrgäste im Rahmen von „Starke S-Bahn München – Programm 14plus“ durch Neuerungen profitieren. 

Mehr Platz auf den Schienen und eine moderne Infrastruktur

  • Neuer Bahnsteig in Laim
    In Laim geht mit dem neuen Bahnsteig an Gleis 1 ein erster fertiger Teil der 2. Stammstrecke in den Fahrgastbetrieb. Der Bahnsteig für die S-Bahnen stadtauswärts ersetzt den schmalen Bahnsteig aus der S-Bahn-Anfangszeit.

  • Elektronisches Stellwerk Ostbahnhof
    Im Osten Münchens laufen die Arbeiten für das neue elektronische Stellwerk, das 70 Signale und 60 Weichen für die S-Bahn stellen wird. 2023 geht es in Betrieb und ersetzt die störanfällige Technik aus den 60ern – ein wichtiger Beitrag auch zu einem robusteren S-Bahn-Verkehr auf der Stammstrecke.

  • Sendlinger Spange
    Die Arbeiten an der Sendlinger Spange laufen. Ab Mitte 2024 soll dieser Bypass zwischen Pasing und Heimeranplatz noch leistungsfähiger werden. Mit dem U-Bahnanschluss am Heimeranplatz entstehen dadurch mehr alternative Fahrtmöglichkeiten in die Innenstadt. 

  • Stammstreckenstationen barrierefrei
    2023 werden mit der Inbetriebnahme des neuen Aufzugs am Isartor erstmals an allen Stationen der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof Bahnsteige barrierefrei erreichbar sein.
     


Erstes Bild: So soll unsere neue
Münchner S-Bahn aussehen



Mehr Robustheit, Qualität und Angebot

  • Zusätzliche Fahrzeuge
    Insgesamt 16 frisch modernisierte Fahrzeuge der Baureihe ET 424 verstärken ab der zweiten Jahreshälfte sukzessive die S-Bahn-Flotte. Derzeit werden die Fahrzeuge komplett modernisiert, erhalten Mehrzweckbereiche, kostenfreies WLAN und modernste Fahrgastinformationssysteme.

  • Abschluss der WLAN-Ausrüstung
    Ab Jahresmitte sind alle S-Bahnen der Baureihe 423 mit kostenlosem WLAN ausgestattet.

  • Einsatz von Künstlicher Intelligenz 
    Die S-Bahn baut sukzessive ein Softwaretool auf, das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz auf Basis des Live-Betriebs laufend die Entwicklung der Verkehrslage analysiert und mögliche Konflikte frühzeitig meldet. Die Disponent:innen in der S-Bahn-Leitstelle können so eingreifen, bevor es zu einer Verspätung kommt.

  • Digitale Organisation von Busersatzverkehren
    Kurzfristige Busersatzverkehre werden mit einer digitalen Plattform und somit zuverlässiger und besser organisiert und bald mit Echtzeitdaten in den Apps erscheinen. 

  • Schnellerer Informationsfluss zwischen Leitstelle und Lokführer:innen
    Mithilfe einer App digitalisiert die S-Bahn die Kommunikation zwischen Leitstelle und Lokführer:innen. Gerade bei Störungen erlaubt dies eine schnellere und flexiblere Disposition.
     

Heiko Büttner, Vorsitzender der Geschäftsleitung S-Bahn München: 

„Wir machen in den nächsten Jahren die S-Bahn neu. Der Weg bis zum Ziel wird mit vielen Baustellen herausfordernd, doch er lohnt sich: Schritt für Schritt profitieren unsere Fahrgäste von einer zuverlässigeren S-Bahn.

Ganz unmittelbar sorgen wir etwa durch zusätzliche Fahrzeuge an Startbahnhöfen dafür, dass S-Bahnen trotz verspäteter Ankunft des vorherigen Zuges pünktlich abfahren können. Für die bessere Fahrgastinformation bauen wir außerdem unsere Live-Map aus und nutzen neue Kanäle für die Echtzeitinfos bei Störungen."


Bessere Fahrgastinformation

  • Bessere Ansagen am Bahnsteig
    Im ersten Halbjahr rollt DB Station&Service eine neue Software aus, die Bahnsteigansagen auch bei größeren Störungen teilweise automatisiert und per Text-to-Speech in konstanter Qualität abspielt. Damit entfallen Routine-Arbeitsschritte, und Mitarbeitende können sich besser um situativ passende Ansagetexte kümmern.

  • Neueste Anzeiger-Generation an den Stationen
    An den Stationen installiert die DB nach und nach Anzeiger der neuesten Generation. An einigen Stellen werden auch zusätzliche Anzeiger installiert.

  • Erweiterung der Live-Map um zusätzliche Funktionen
    Die S-Bahn baut ihre Live-Map in der App München Navigator und auf der Webseite weiter aus und wird dort noch dieses Jahr kurzfristige Busersatzverkehre integrieren. Auch Bauarbeiten sollen bald in der der Live-Map zu sehen sein.

  • Digitale Liniennetzkarten bei Störungen auf weiteren Kanälen
    Die Echtzeitinfos mit Liniennetzkarten bei größeren Störungen auf den Monitoren in den S-Bahnen werden laut DB von Fahrgästen sehr geschätzt. Im Laufe des Jahres wird diese Art der Information daher auf weitere Kanäle ausgedehnt. Zu sehen sein sollen sie künftig auch auf der Webseite und in der App der S-Bahn. An einer Anzeige an den Stationen wird ebenfalls bereits gearbeitet.  

16.03.2023