Erding: Ur-Elefantenknochen von Kindern entdeckt

Den ersten Knochen fanden zwei Kinder: Der Fund im Landkreis Erding ist nach Expertenmeinung eine Sensation, denn die Überreste sind ungewöhnlich gut erhalten. 


Neu entdeckte Überreste

Die neun und zehn Jahre alten Kinder entdeckten den ersten Knochen vor einem Jahr, als sie mit ihrem Vater am Hang eines Fuchsbaues nach Fossilien suchten. Daraufhin machten sich Experten auf die Suche nach den Überresten. 

In der Nähe von München wurden die gut erhaltenen Überreste von drei sogenannten Ur-Elefanten gefunden. Die Menge und der gute Erhaltungszustand der Knochen ist eine Sensation.

Insgesamt wurden 120 Knochen von drei Ur-Elefanten gefunden, darunter auch Schädel und Stoßzähne eines Jungtieres.


Die Ur-Elefanten: Deiontherium 

Die Knochen gehören zur Gattung Deiontherium. Mit einer Schulterhöhe von über vier Metern und einem Gewicht von bis zu 13 Tonnen gehörten sie zu den größten Landsäugetieren ihrer Zeit. Insgesamt zeichnete sich dieses Rüsseltier durch ein elefantenähnliches Skelett mit säulenartigen, aber eher schlanken Gliedmaßen aus, wobei die Vorderbeine länger als die Hinterbeine waren. 


Etwa 10 Millionen Jahre alt

Die Fossilien sind schätzungsweise zehn Millionen Jahre alt, berichtete Peter Kapustin, Leiter des Urweltmuseums in Taufkirchen an der Vils, bei einer Pressekonferenz am Montag.


Mehrere Überreste von Elefanten aus der Urzeit

Bekannt ist Bayern auch für seine relativ zahlreichen Überreste urtümlicher Elefanten, darunter etwa fünf Teilskelette, zu denen auch die Erdinger Funde gehören. Herausragend ist das 1971 fast vollständig geborgene Gomphotherium mit fast 200 Knochen, dessen Rekonstruktion in der Bayerischen Staatssammlung ausgestellt ist.


Die letzte Rüsseltiergattung

Als Ursache für ihr Aussterben werden klimatische und damit verbundene ökologische Veränderungen angenommen. Bis vor 14 Millionen Jahren habe es keinen Frost gegeben. »Dann wurde es allmählich kühler und trockener.« Die letzten Rüsseltiere hier waren bis vor etwa 14.000 Jahren die Wollhaarmammuts.


16.04.2024