Flut in der Höllentalklamm: Frau tot aus dem Wasser geborgen

Nach der Flutwelle in der Höllentalklamm ist eine Person tot aufgefunden worden. Eine weitere Person wird vermisst.

Zu dem Unglück in der bei Wanderern beliebten Höllentalklamm kam es am Montag, 16.08., gegen 15.45 Uhr. Der Hammersbach schwoll nach heftigen Regenfällen plötzlich stark an, nach Angaben der Polizei hat eine regelrechte Flutwelle am oberen Ende der Klamm eine Brücke mit sich gerissen. 

Zwei Wanderer wurden von Flut mitgerissen

Zwei Wanderer, die darauf standen, wurden von den Wassermassen überrascht und mitgerissen. Daraufhin wurde eine große Rettungsaktion gestartet, an der mehr als 150 Feuerwehrleute, Rettungskräfte der Wasserwacht und der Polizei beteiligt waren. Auch speziell ausgebildete Canyonretter der Bergwacht waren im Einsatz.

Bei dem Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften wurden am Montagabend acht Personen aus der Klamm gerettet. Bergwacht und Wasserwacht begleiteten sie ins Tal, wo sie vom Rettungsdienst versorgt wurden. Sie waren unterkühlt und durchnässt, aber weitgehend unverletzt und mussten nicht ins Krankenhaus.

Für eine Frau kam nun leider jede Hilfe zu spät. Sie konnte heute nur noch leblos aus den Wassermassen geborgen werden. Die weiteren Untersuchungen zur Identität und den Todesumständen übernehmen Beamte der Kriminalpolizei.

Eine Person weiterhin vermisst

Nach der zweiten Person wird noch gesucht. „Die Wetterbedingungen, die schwankenden Wasserpegel und das teilweise nicht zugängliche Gelände erschweren die Hilfe. Gegen 11 Uhr werden Einsatzkräfte in die Klamm verlegen und ab 12 Uhr mit einer zweiten groß angelegten Suche nach Vermissten beginnen. Wir versuchen alles möglich zu machen, um Vermisste zu finden“, teilt BRK-Einsatzleiter Hans Steinbrecher mit.

Einsatzkräfte der Bergwacht hatten heute Morgen gegen 4:45 Uhr (17.08.) mit der Evakuierung weiterer 7 Personen aus den Knappenhäusern begonnen und zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen. Zudem werden weitere 101 Personen von der Höllentalangerhütte durch die Bergwacht sicher in das Tal runterbegleitet. Diese insgesamt 108 Personen haben die Nacht in den Hütten verbracht, sind unverletzt und wurden durch die Bergwacht betreut.

Klamm bis auf weiteres gesperrt

Die touristisch erschlossene Höllentalklamm nahe Grainau bildet auf einer Länge von gut einem Kilometer das Ende des Höllentals im Zugspitzmassiv. Die spektakuläre Klamm mit Wasserfällen und steilen Felswänden zieht alljährlich Zehntausende Schaulustige an. Nach der Flutwelle ist der Weg in die Klamm vorerst gesperrt.

17.08.2021