Hauptbahnhof: Notfallunterkünfte der Stadt München sind überfüllt

Am Abend und in der Nacht sind mit Zügen so viele flüchtende Menschen aus der Ukraine angekommen, dass die Notfallunterkünfte übergelaufen sind. 

Die 300 Feldbetten im Luisen-Gymnasium waren  schon am Nachmittag belegt, auch die Notunterkünfte ist der ehemaligen "L'Osteria" und dem "D3" am Hauptbahnhof platzen aus allen Nähten. 

Hier müssen heute dringend neue Notfallunterkünfte geschaffen werden für die überwiegend Frauen und Kinder, die dringend untergebracht werden müssen. Nach ihrer Ankunft in München wird versucht möglichst viele flüchtende Menschen in Gastfamilien zu vermitteln.

Allein in der Vermittlungsstelle von Radio Gong sind am gestrigen Tag 780 Menschen an Familien aus München und der Region vermittelt worden. Gemeinsam mit dem Verein Münchner Freiwillige und der Freiwilligen Feuerwehr München vermittelt das Team des Senders seit vergangener Woche Wohnraum. 

 

Gong 96.3 Geschäftsführer Johannes Ott: 

"Das sind unglaubliche Herausforderungen, die auch die Helfer sehr belasten. Hinter jeder geflüchteten Familie steckt eine Geschichte, wir haben viele Sonderfälle die gelöst werden müssen:

Da stehen plötzlich gehörlose Menschen da, für die man einen Gebärdendolmetscher braucht, eine hochschwangere Frau, die eine Hebamme braucht oder eine Person, die dringend Parkinson- Medikamente braucht. Ich danke allen, die in diesen Tagen mit anpacken. Vor allem auch den vielen Münchenerinnen und Münchnern, die Familien aufnehmen."

Um die Situation kurzfristig zu verbessern, wurden diese Maßnahmen beschlossen:

  • Es wird eine Meldekette eingerichtet, über die Bundespolizei und Bahn die Stadt laufend über die Anzahl ankommender Personen informieren.

  •  Die Ausschilderung an den Gleisen zum Info-Point, den die Caritas im Auftrag der Stadt für Geflüchtete eingerichtet hat, wird optimiert.

  •  Am Info-Point werden städtische Mitarbeiter*innen die Caritas bei der Betreuung und Weiterleitung der ankommenden Geflüchteten unterstützen.

  • Es werden Shuttlebusse vom Bahnhof zu den Notunterkünften eingerichtet.

  • Es wird ein professionelles Catering organisiert.

09.03.22