Wegen Lehrermangel: Grundschullehrer sollen eine Stunde länger arbeiten

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Grundschule | © Patrick Pleul

Der Sieger Sachsen wird unter anderem dafür gelobt, dass viele Kinder in Grundschulen ganztags betreut würden. Foto: Patrick Pleul

Der bayerische Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) teilte heute in München mit, dass aufgrund des Lehrermangels Grundschullehrer zukünftig eine Stunde pro Woche mehr unterrichten müssen.

Die Regelung soll ab dem kommenden Schuljahr in Kraft treten.

Außerdem dürfen Grundschullehrer nur noch in Ausnahmefällen vor dem 66. Lebensjahr in Rente gehen. Von dieser Regelung sollen auch Grundschullehrer mit Teilzeitverträgen betroffen sein. Bei ihnen steigt die Mindesstundenzahl und eine längere Auszeit soll in Zukunft nicht mehr möglich sein. 

Erstmal sollen alle neuen Regelungen nur vorübergehend sein, erklärte Piazolo auf einer Pressekonferenz. Zusätzlich baut das Kultusministerium auf Freiwillige, die den Ruhestand hinauszögern oder die Stundenanzahl als Teilzeit-Grundschullehrer erhöhen. 

Bayerischer Lehrerverband kritisiert Vorhaben

Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband ist strikt gegen die geplanten Maßnahmen. „Es sei unerträglich, dass es ausgerechnet die Kolleginnen und Kollegen an den Grund- und Mittelschule treffe. Sie haben bereits jetzt schon die höchste Unterrichtsverpflichtung und werden dafür auch noch schlechter bezahlt als andere Lehrkräfte“, kritisiert BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.

 

A.Venzl
07.01.2020