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Trauer in Hellabrunn: Elefant Otto erliegt dem Herpes-Virus

Update; München, den 16.06.2025, 12:04: Der junge Elefantenbulle Otto aus dem Tierpark Hellabrunn ist  an den Folgen einer Herpes-Infektion (EEHV 1) gestorben. Trotz früher Impfung, Notfallmaßnahmen und intensiver medizinischer Betreuung konnte sein Leben nicht gerettet werden.

Zoodirektor Rasem Baban und Bürgermeisterin Verena Dietl zeigten sich tief betroffen. Otto galt als sozial, beliebt und hatte eine wichtige Rolle als Botschafter für Asiatische Elefanten. Er wurde im November 2020 geboren und war Teil einer gut harmonierenden Elefantengruppe.

Tierarzt Dr. Steinmetz erklärte, dass Jungtiere wie Otto besonders gefährdet sind und eine Heilung bei EEHV kaum möglich ist, selbst bei früher Behandlung. Die verbleibenden Elefanten sind gut geschützt. Eine Obduktion wurde veranlasst. Der Tierpark plant eine Podcast-Folge mit weiteren Informationen.

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Schock im Tierpark Hellabrunn: Beim vierjährigen Elefantenbullen Otto wurde das gefährliche Elefanten-Herpesvirus (EEHV1) diagnostiziert. Seit Samstagmorgen zeigt der Jungbulle deutliche Krankheitssymptome wie Erschöpfung und Unwohlsein – ein klarer Notfall für das Tierpfleger- und Veterinärteam in München.

Lebensbedrohlicher Herpes-Ausbruch bei Elefanten-Jungtier

Elefanten-Herpes, medizinisch als „Elephant Endotheliotropic Herpesvirus“ (EEHV) bekannt, zählt zu den gefährlichsten Viruserkrankungen bei jungen Asiatischen und Afrikanischen Elefanten. Besonders Tiere im Alter von zwei bis zehn Jahren – wie Otto – gelten als hochgefährdet. Grund: In diesem Alter fehlen oft eigene Antikörper, die vor der aggressiven Virusform schützen könnten.

Obwohl Otto kürzlich mit einem neu entwickelten Impfstoff versorgt wurde, ist das Virus nun ausgebrochen. Die behandelnden Tierärzte setzen nun auf eine intensive Kombinationstherapie: antivirale Medikamente, Schmerzmittel und die Gabe von lebensrettendem Blutplasma, das regelmäßig von Ottos Vater Gajendra entnommen wurde.

Hellabrunn war vorbereitet 

Der Tierpark Hellabrunn zeigt sich trotz der dramatischen Lage vorbereitet: Alle Elefanten durchlaufen regelmäßig sogenanntes „Medical Training“. Dieses ermöglicht freiwillige Blutabnahmen, Abstriche und weitere medizinische Untersuchungen – ein entscheidender Vorteil in Notfallsituationen.

Auch die Tierpfleger spielen eine wichtige Rolle: Sie kennen die Tiere sehr genau und erkennen kleinste Verhaltensänderungen frühzeitig. So konnte die Infektion bei Otto schnell entdeckt und erste Maßnahmen sofort eingeleitet werden.

Erst kürzlich wurde die Elefantengruppe in München durch zwei Neuzugänge aus Leipzig erweitert: Elefantenkuh Rani (15 Jahre) und ihre Tochter Savani (2 Jahre). Im Vorfeld der Integration wurden alle Tiere umfassend untersucht – auch im Hinblick auf das Herpes-Virus. Dabei stellte sich heraus: Otto war das einzige Tier ohne eigenen Immunschutz. Die Impfung erfolgte daher umgehend.

„Das Herpes-Risiko ist in jeder Elefantengruppe präsent“, erklärt Tierparkdirektor Rasem Baban. „Die sofortige Verabreichung eines neuen Impfstoffs sowie die Plasmabehandlung mit dem Blut von Ottos Vater sind aktuell die entscheidenden Bausteine unserer Strategie.“

Elefantenhaus bis auf Weiteres geschlossen 

Otto wird derzeit im geschlossenen Elefantenhaus des Tierparks rund um die Uhr versorgt. Der Tierpark bittet um Verständnis, dass das Elefantenhaus aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Tieres für Besucher aktuell nicht zugänglich ist.

16.06.2025

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