Eichhörnchen in Not? So könnt ihr helfen!

05.03.2019


Vielleicht habt ihr die letzten Tage auch schon welche rumhüpfen sehen: Kleine Baby-Einhörnchen! Zurzeit gibt es besonders viele in München und der Region, aber vor allem der Sturm gestern war ein großes Problem für die Kleinen.

Wo verstecken sich Eichhörnchen?

Bereits seit Januar gibt es die ersten Eichhörnchenbabys hier bei uns in München un der Region. Weil morsche Bäume und Fichten fehlen, gibt es vermehrt Nester an Häusern. Vor allem an Balkonen kann man damit rechnen, dass Nester mit Tierbabys zu finden sind. Doch auch in Kübelpflanzen, unter Zwergfichten, in Blumenkästen, unter Polstern, Decken und auf Kommoden sind Nester. Auch in Dachrinnen, Kaminen, Jalousienkästen und anderen Öffnungen am Haus versuchen die Eichhörnchenmütter ihre Babys vor Feinden zu verstecken. Sobald ein Eichhörnchen am Haus zu sehen ist, muss auch mit Nachwuchs gerechnet werden.

Große Gefahr bei ersten Eichhörnchen-Ausflügen!

Sobald die Jungtiere spielen oder mit ca. 7 Wochen die ersten Ausflüge aus dem Nest machen, um Nahrung und Wasser zu finden, drohen schwere Verletzungen durch Absturz. Die kleinen Eichhörnchen fallen ungebremst auf harten Beton, statt auf weiches Moos. Oft endet der erste Ausflug tödlich, wenn sie den Rückweg zum Nest am Haus nicht schaffen oder die Orientierung im lauten Stadtgebiet verlieren.

Was können Tierfreunde tun?

Am besten ist es, die Tiere ganzjährig mit Nüssen zu füttern, die es in jedem Supermarkt gibt.  Auch Wasserstellen sind sehr wichtig. Das Aufhängen von Nistkästen, ähnlich wie Starenkästen, mit etwas größerer Öffnung helfen Eichhörnchen ebenfalls. Sehr wichtig für die Jungtiere isr eine Ab- und Aufstiegshilfe. Beispielsweise könnt ihr über den Boden Unkrautflies spannen, um den Absturz auf harten Beton zu vermeiden.

Wichtig: Öffnungen und Löcher am Haus nicht einfach unkontrolliert verschließen.

 

Wann braucht ein Eichhörnchen Hilfe?

Ein Eichhörnchen braucht immer dann deine Hilfe, wenn es sich leicht einfangen lässt. Besonders Eichhörnchen, die am Boden liegen, brauchen SOFORT Hilfe. Das gilt auch für Tiere, die Ihnen hinterherlaufen oder gar versuchen an Ihnen hochzuklettern.

Bitte keine Angst – Eichhörnchen haben keine Tollwut!

Unterkühlte und/oder verletzte Tiere nimmt die Mutter nicht mehr an! Die richtige Temperatur hat das Baby, wenn es sich etwas wärmer als die menschliche Haut anfühlt. Der menschliche Geruch stört die Eichhörnchenmutter nicht

 

Falls du ein junges Eichhörnchen gefunden haben, gehe bitte wie folgt vor:

  • Nehm das Tier zu dir und wärme es.

  • Kontrolliere die Fundstelle und die nähere Umgebung nach weiteren Jungtieren. (In einem Wurf können bis zu 6 Jungtiere sein.)

  • Ist das Tier warm und unverletzt und das Muttertier ist noch in der Nähe und sucht nach dem Jungen:

    • Dann bitte wieder auf den Boden setzen und aus der Entfernung beobachten, ob die Mutter das Jungtier wieder holt.

  • Bitte achtet aber auf Krähen oder Katzen & Hunde in der Nähe!

  • Häufig sind die Tiere aber bereits tagelang unversorgt. Sollten sie nicht innerhalb einer Stunde in einer Pflegestelle unterbracht werden können, so benötigen sie schnellstens von dir eine einmalige Traubenzucker oder Honigwasserlösung (siehe Erstversorgung). Danach bitte zwingend die Fütterung mit Aufzuchtsmilch – KEINE Kuhmilch fortsetzen.

  • Vorsicht beim Transport halbwüchsiger Tiere

    • Diese möglichst in einem geschlossenen Behältnis transportieren (Sorge für Luftzufuhr!). Ein Stoffbeutel geht als Übergangslösung auch. Bitte vorsichtig: Die Tiere haben Angst! Sie können auch mal zwicken.

  • Die Notversorgung und die Aufzucht von Eichhörnchen-Findelkindern ist sehr kompliziert und es kann schnell zu tödlichen Fehlern kommen. Zögert nicht lange – Ruf bei einer Pflegestelle in deiner Nähe an. 

  • Eine Auflistung einiger Pflegestellen findest du hier.

 

Quelle: https://www.eichhoernchen-schutz.de/