Münchner Covid-19 Antikörperstudie ist ausgewertet

Das sind die Ergebnisse:

Gemeinsam gegen COVID-19: Über 6.000 zufällig ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus München sind im Sommer 2020 dem Aufruf des Tropeninstituts am LMU Klinikum gefolgt und haben sich an der großangelegten Antikörperstudie „Prospektive COVID-19 Kohorte München“ (KoCo19) beteiligt. Jetzt wurde die Studie veröffentlicht: 

 

Bei wie vielen der getesteten konnten Antikörper nachgewiesen werden:

Bei rund zwei Prozent von ihnen konnten Antikörper nachgewiesen werden.
 

Wie entstehen Antikörper:

Antikörper auf das Virus entstehen im Laufe der Erkrankung und bleiben auch noch Wochen und Monate danach im Blut nachweisbar. Sie sind also ein sicheres Zeichen für eine akute oder in der Vergangenheit durchgemachte Infektion.
 

Viermal so viele Erkrankte als bislang gedacht:

Rund 2% der Untersuchten hatten während der ersten Welle bis Juni, Antikörper entwickelt. Ableiten kann man daraus die Dunkelziffer für die gesamte Stadt, da die Teilnehmenden der Studie statistisch mit der Münchner Bevölkerung vergleichbar sind. 

Die Ergebnisse der Kohortenstudie legen also nahe, dass im Frühjahr in München etwa viermal so viele Menschen mit dem Corona-Virus infiziert gewesen waren, als man bisher angenommen hat. Darunter befanden sich offensichtlich viele, die keine Symptome entwickelten und nicht getestet wurden.
 

Das Covid-19 Virus ist tödlicher als die Grippe

Auch über die Übersterblichkeit können die Wissenschaftler des Tropeninstituts eine Aussage treffen. Knapp ein Prozent der Personen mit nachgewiesenen Antikörpern ist demnach an Covid-19 verstorben und damit liege die Sterblichkeit um ein Vielfaches über der für saisonale Grippeinfektionen.
 

Ansteckungen in den eigenen 4-Wänden

Auch hat man erforscht, dass Geruchs- und Geschmackseinschränkungen bei der Infektion mit SARS-CoV-2 häufig waren. Darüber hinaus erkrankten auch häufig ganze Haushalte, Familien und Mitbewohner. 
 

Noch lange keine Herdenimmunität in München

In der ersten Welle im Frühjahr scheinen laut der Kohorten-Studie des Tropeninstituts knapp zwei Prozent der Münchnerinnen und Münchner Antikörper gegen das Virus entwickelt und damit eine Immunität entwickelt zu haben. Wie lang die Immunität anhält, ist noch nicht abschließend geklärt.